Ehrungen von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Dortmund

10. Januar 2019

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Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.

Am Dienstag, 15. Januar, 15 Uhr, erinnert die VVN-BdA in Dortmund an den 100. Todestag von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg mit Mahnwachen und einem Mahngang zwischen der Karl-Liebknecht-Straße, Tewaagstraße und der Rosa Luxemburg Straße. Die Stadt Dortmund wird aufgefordert, die Gustav-Noske-Straße umzubenennen.

Der 100. Jahrestag der Novemberrevolution und ihre Auswirkungen haben Bedeutung für den Antifaschismus und die Friedensbewegung bis heute. Das Andenken an Rosa Luxemburg und Karl Leibknecht mahnt: Der Kampf für Frieden und Demokratie, für eine Welt ohne Ausbeutung, Hunger und Unterdrückung muss weitergehen.

Über Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht

Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg (beide Jahrgang 1871) führten den linken Flügel der SPD an und begründeten die antimilitaristischen und Friedensbewegungen der arbeitenden Menschen. Die herannahende Novemberrevolution 1918 führte zur Befreiung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht aus dem Gefängnis. Beide nahmen sofort an den revolutionären Bewegungen, den Bewegungen für das Ende des Krieges und gegen den Militarismus und für grundlegende gesellschaftliche Veränderungen teil. Sie führten den Spartakusbund. Die Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräte, die sich 1918 gebildet hatten, erhielten starke Impulse vom Spartakusbund.

Doch die monarchistische und militaristische Führung des Reiches hatte die Regierungsgeschäfte den Mehrheitssozialdemokraten um Friedrich Ebert übertragen, allerdings wurden auch einige parlamentarische, soziale und Wahlrechtsreformen zugestanden. Dadurch blieb jedoch die Macht der Großindustrie, des Militärs und des alten Beamtenapparates erhalten.

Die Rätebewegung stritt großenteils wider die neue Staatsführung. Namentlich Friedrich Ebert und Gustav Noske hielten ständigen Kontakt mit der Reichswehrführung, verabredeten Schritte gegen die zum Frieden und zur Rätedemokratie drängenden Massen. Noske spielte 1918/19 eine besonders verhängnisvolle Rolle als Führer der rechtesten Kräfte, der Freikorps, die mit dem Hakenkreuz am Stahlhelm die Arbeiterbewegung bekämpften. Auch daran erinnern wir am 15. Januar 2019, dem hundertsten Todestag von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Sie waren am 1. Januar 1919 zu Vorsitzenden der neugegründeten KPD gewählt worden. Von den Freikorpsverbänden wurden sie ermordet. Mit ihnen weit über tausend Anhänger der Rätebewegung in Berlin, Bremen, München und vielen weiteren Städten.

Ihren Tod ahnend schrieben Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht letzte Worte wie „Leben wird unser Programm; es wird die Welt der erlösten Menschheit beherrschen. Trotz alledem!“ Es hieß „Menschheit“ und nicht „deutsches Volk“. Denn Rosa und Karl waren Internationalisten.

Die Gedenkveranstaltung startet am 15. Januar um 15 Uhr an der U-Bahnstation Karl-Liebknecht-Straße, Ecke Tewaagstraße. Es rufen die Dortmunder Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Die Linke, die DKP und das Bündnis Dortmund gegen Rechts zur Teilnahme auf.

Zu einer weiteren Veranstaltung mit Diskussion und zum Vortrag lädt der Rosa-Luxemburg-Club ein.

„Kapital – Krise – Krieg! Zum 100. Todestag von Rosa Luxemburg“ – Ist Rosa Luxemburgs „Akkumulation des Kapitals“ von gestern? Der Veranstaltungsort ist das Literaturkaffeehaus Taranta Babu, Humboldtstr. 44, 44137 Dortmund, 15. Januar 2019, 19 Uhr. Es spricht Helmut Manz.

Wahlrechtskundgebung 1910 an der Hobertsburg im Fredenbaumpark, Dortmund. Rosa Luxemburg ist schwer zu erkennen, sie steht neben dem mittleren Balkonpfeiler. (Foto: Internationales Institut für Sozialgeschichte, Amsterdam.)