Neues Landesbüro der VVN-BdA NRW in Oberhausen feierlich eröffnet

16. Februar 2019

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In der Gedenkhalle im Schloss Oberhausen feierte die VVN-BdA NRW.

In einer der ältesten Gedenkstätten der Bundesrepublik Deutschland feierte die Landesvereinigung NRW der VVN-BdA, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, am Freitag, dem 15. Februar 2019 die Eröffnung ihres neuen Landesbüros. Die Gedenkhalle im Schloss Oberhausen, am 2. September 1962 als erste dieser Art in NRW eröffnet, bot den passenden Rahmen. Frau Bürgermeisterin Opitz sprach das Grußwort für die Stadt Oberhausen.

Frau Bürgermeisterin Opitz sprach das Grußwort für die Stadt Oberhausen.

Inmitten der aktuellen, inzwischen dritten Dauerausstellung über die Nazizeit eröffnete Landessprecherin Silvia Rölle die Veranstaltung. Sie knüpfte in ihrer Begrüßung an die Gründungsversammlung der VVN als überparteiliche Organisation an, deren Mitglieder Widerstand und Verfolgung im Faschismus verband, und begrüßte die anwesende Gäste aus den unterschiedlichen Organisationen.

Inmitten der aktuellen, inzwischen dritten Dauerausstellung über die Nazizeit eröffnete Landessprecherin Silvia Rölle die Veranstaltung.

Auch der Landessprecher Jochen Vogler wies in seiner Rede (hier) auf den Bündnischarakter der VVN hin, die als älteste antifaschistische Organisation älter als die Bundesrepublik selbst ist und noch in den vier Besatzungszonen gegründet worden ist. Leitmotiv der Überlebenden der Konzentrations- und Vernichtungslager wie der zurückgekehrten Exilanten war schon damals der „Schwur von Buchenwald“, den die aus allen Ländern Europas stammenden 21.000 überlebenden Häftlinge nach ihrer Selbstbefreiung am 12. April 1945 ablegten. Weiter erinnerte Jochen Vogler an den Oberhausener Kaplan Joseph Rossaint, Gründungsmitglied und Präsident der VVN und an Fasia Jansen, der bedeutenden Stimme der Friedensbewegung. Einem Rückblick auf die Zeit des Kalten Krieges und deren Gefährdung der VVN folgte ein Blick in die Gegenwart, auf die ungeheuerlichen und falschen Einschätzungen der VVN-BdA durch den bayerischen und hessischen Verfassungsschutz mit ihren aktuellen Folge, die unter anderem die Anerkennung der Gemeinnützigkeit der VVN-BdA in Frage stellt..

Für die musikalische Begleitung sorgte das Ensemble „Musikandes“. Das beeindruckende und Emotionen weckende Programm von Daniel und Alena ist gekennzeichnet durch die musikalische Tradition Südamerikas, die sie mit dem antifaschistischen Liedgut Europas verbinden. Nicht nur ihre Interpretation des Moorsoldaten-Liedes war bemerkenswert.

Das Ensemble „Musikandes“ berührte die anwesenden Gäste mir ihrer Musik.

Anlass für den Umzug der Landesgeschäftsstelle und des Landesarchivs von Wuppertal nach Oberhausen war die Überflutung eines Teils des Archivs in der früheren Landesgeschäftsstelle in Wuppertal im vergangenen Jahr. Teile des Archivs konnten gerettet werden und bleiben der Forschung erhalten. Mit dem Umzug, den die Landesvereinigung dank zahlreicher Spenden mit vielen ehrenamtlichen Kräften stemmen konnte, ist die VVN-BdA nun im weitesten Sinne zu einem ihrer Ursprünge zurückgekehrt, hat die Stadt Oberhausen doch eine lange Tradition des Gedenkens und Mahnens an die Verbrechen des Faschismus.

Die neuen Geschäftsräume und das Archiv befinden sich in der Marktstraße 165 in der Fußgängerzone und sind vom Hauptbahnhof aus fußläufig zu erreichen.