„Der Pott bleibt unteilbar!“ – 2.500 Menschen demonstrierten in Essen-Steele gegen rechte Bürgerwehren

14. September 2019

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Das Transparent der Essener VVN-BdA wurde von je einem Mitglied aus Essen, Velbert und Gelsenkirchen getragen.

Viel größer als erwartet war die Demonstration am 14.09.2019 in Essen-Steele, die vom Grendplatz aus durch den Stadtteil zog um ein deutliches Zeichen gegen rechte Bürgerwehren in Essen-Steele und anderswo zu setzen. 2.500 Menschen zeigten unter strahlendem Sonnenschein, wie bunt und vielfältig das Ruhrgebiet ist. Auch die VVN-BdA war mit Mitgliedern aus mehreren Kreisvereinigungen dem Aufruf von „Essen stellt sich quer“ gefolgt.

Anlass für die Demonstration ist die Entwicklung einer rechten Mischszene, deren Kern aus Rechtsextremisten, rechten Hooligans und Rockern besteht. In Essen-Steele marschiert seit fast zwei Jahren eine zwielichtige Gruppe mit überwiegend männlichen Mitgliedern durch die Straßen. Sie nennen sich selbst „Steeler Jungs“ und bilden eine rechte Bürgerwehr mit Kontakten zu ähnlichen Gruppen sowie zu Nazi-Größen aus anderen Städten. Ihre Strategie ist es, sich den öffentlichen Raum zu anzueignen und so rechtes Gedankengut wieder salonfähig zu machen.

Dagegen demonstrierte eine bunte Zivilgesellschaft, die eintritt für eine offene und solidarische Gesellschaft, in der Menschenrechte unteilbar, in der Vielfalt und selbstbestimmte Lebensentwürfe selbstverständlich sind. Angesichts der Entwicklung der letzten Jahre, deren Ergebnis nicht nur die „Steeler Jungs“ sind, ist es dringend notwendig, dass die Zivilgesellschaft nicht wie in Dortmund-Dorstfeld wegschaut, sondern diejenigen, die Tag für Tag mit den „Steeler Jungs“ in ihrer Nachbarschaft konfrontiert sind, unterstützt.

Kundgebung auf dem Grendplatz in Essen-Steele am 14.09.2019.