Eine Stolperschwelle soll an das KZ-Außenlager in Bochum erinnern

12. September 2018

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Der Kölner Aktionskünstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort kleine quadratische Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Sie laden zum Innehalten ein. Inzwischen liegen diese Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas. Daneben gibt es Orte, an denen Hunderte, vielleicht tausende Stolpersteine verlegt werden müssten, aber an denen der Platz nicht ausreicht oder die Dimension jede Vorstellungskraft sprengen würde. In diesen Fällen verlegt Gunter Demnig Stolperschwellen.

In Bochum wird neben 8 weiteren Stolpersteinen auch erstmals eine Stolperschwelle verlegt. Die von der VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) gestiftete Stolperschwelle soll an das KZ-Außenlager Buchenwald des Bochumer Vereins erinnern, das 1944/45 an der Brüllstraße (heute Kohlenstraße) existierte.

Der Text auf der Stolperschwelle lautet

AUF DEM GELÄNDE RECHTS BEFAND SICH VON JUNI 1944 – MÄRZ 1945 EIN AUSSENLAGER DES KZ BUCHENWALD / BIS ZU 2.000 HÄFTLINGE WURDEN HINTER STACHELDRAHT VON DER SS BEWACHT / SIE MUSSTEN IN DER RÜSTUNGSPRODUKTION DES BOCHUMER VEREINS ARBEITEN / DURCH KATASTROPHALE ARBEITS- UND LEBENSBEDINGUNGEN, MISSHANDLUNGEN
UND BOMBENANGRIFFE FANDEN VIELE DEN TOD.

Die Verlegung der Stolperschwelle erfolgt durch Gunter Demnig am Freitag 14. September 2018 um ca. 11.40 Uhr an der Kohlenstraße (Kreisverkehr / Ecke Obere Stahlindustrie / Radweg Richtung Wattenscheider Straße / Jahrhunderthalle). Die Stolperschwelle ist durch zahlreiche Spenden Bochumer Bürgerinnen und Bürger, Vereinen und Parteien aus dem linken Spektrum finanziert worden.

Die Rechercheergebnisse der diesjährigen Aktion werden am Mittwoch, 19. September um 17.00 Uhr im Stadtarchiv präsentiert.