hma-meldungen 24-2019

24. November 2019

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Virtuelle Gedenkstätte Viersen 1933-1945 ist Online

Viersen. Seit dem 18.November gibt es, knapp 75 Jahre nach Ende des 2.Weltkriegs, nun einen webbasierten Stadtrundgang durch die niederrheinische Stadt Viersen zu Stätten des antifaschistischen Widerstands und der Verfolgung durch das NS-Regime. In mehreren Videos kommen Zeitzeugen zu Wort, auf Karten kann man erfahren, wer wo wohnte und welches Schicksal er/sie erlitt. Auch die Täter werden benannt. In umfangreichen Datenbanken kann man sich nun darüber informieren, wer in Viersen Widerstand gegen die Nazis leistete und wer von den Nazis – aus welchen Gründen auch immer – verfolgt wurde. Die Initiatoren der virtuellen Gedenkstätte haben noch viel vor. Sie betrachten diese als „das Gegenteil der früher gepflegten „Schlussstrich“-Debatte“ und als Einladung zur weiteren Klärung. „Nur wer seine (Stadt-)Geschichte kennt, kann hieraus lernen“, schreiben sie und fordern auf, diesen Stadtrundgang mit Informationen, Namen und Adressen zu komplettieren. Das ehrgeizige Projekt, das vom Verein „Förderung der Erinnerungskultur – Viersen 1933-45“ und mit Unterstützung der Kreisvolkshochschule Viersen ins Leben gerufen wurde, hat Unterstützung und Nachahmer verdient – http://virtuelle-gedenkstaette-viersen.de/ (hma).

43.Bundeskongress der JN

Am 8. und 9.November fand der 43.Bundeskongress des NPD-Jugendverbandes „Junge Nationaldemokraten“ (JN) statt. Vorbereitet wurde dieser Kongress mit einem „Treffen der JN-Generationen“, mit „Leistungsmärschen über 50, 80 und 150 Kilometern“ und einer Musik-CD „50 Jahre JN“. Rund 100 Mitglieder und Gäste feierten den 50. Jahrestag des extrem rechten Jugendverbandes. Es sprachen mehrere ehemalige JN-Aktivisten und der NPD-Parteivorsitzende Frank Franz. Ein JN-Chor stellte das neue Bundeslied „Die Zitadelle“ vor. Zudem gab es Auftritte der „nationalen Liedermacher“ Frank Rennicke und Rene Heizer (hma).

 

Langemarckstraße vor Umbenennung

Augsburg. Der Kulturausschuss der Stadt Augsburg hat beschlossen, die Langemarckstraße umzubenennen. Eine Kommission hatte zuvor vorgeschlagen, die Straße im Stadtteil Kriegshaber umzubenennen, weil diese einen Bezug zum NS-Regime habe. Die damalige Habsburgerstraße war 1939 auf Betreiben der NSDAP in Langemarckstraße umbenannt worden. Die Nazis hatten den Schlachtort in Flandern aus dem 1.Weltkrieg als „Opfergang der deutschen Jugend“ verklärt. Vor dieser Entscheidung waren Mitarbeiter der Verwaltung, Stadträte, Wissenschaftler und Engagierte aus der Zivilgesellschaft angehört worden. Bei der Suche nach einem neuen Namen soll die Bevölkerung mit einbezogen werden, empfahl die Kommission (hma).

 

„Ein Prozent“ gegen Facebook

Die extrem rechte „Ein Prozent“-Bewegung will ihren Rechtsstreit gegen Facebook fortsetzen. Schon jetzt habe dieser „Kosten in Höhe von knapp 30.000 Euro“ verursacht. Facebook „konstruiere Vorwürfe, um patriotische Meinungen zu verbannen“, schreibt „Ein Prozent“. Mit der Hilfe „renommierter Medienrechtsanwälte“ wolle man eine „weitreichende Grundsatzentscheidung herbeiführen“. Facebook soll künftig nicht mehr „willkürlich unliebsame Inhalte löschen oder gar ganze Seiten mit fadenscheiniger Begründung sperren können“. „Ein Prozent“ will dieses Thema „bis in die letzte Instanz durchfechten“ und ruft deswegen verstärkt zu Spenden auf (hma).