hma-meldungen 17-2022
3. September 2022
„Netzwerktag“ in Eisenach
Eisenach. Das NPD-Organ „Deutsche Stimme“ beabsichtigt, am 10.September in Eisenach einen ersten „Netzwerktag“ durchzuführen. Man wolle heraufinden, „wie groß die gemeinsamen Schnittmengen im heimattreuen Spektrum sind, welche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit es gibt, aber auch, wo sich die Auffassungen voneinander unterscheiden“. So könne es gelingen, „ein Netz zu knüpfen, das uns trägt und aus unserer Ohnmacht gegenüber den Herrschenden, die uns nichts Gutes wollen, zu befreien“. Als Teilnehmer der geplanten Diskussionsveranstaltungen und Projektvorstellungen werden angekündigt: Sascha Krolzig (Sturmzeichen-Verlag, „Die Rechte“), die Rechtsanwältin Nicole Schneiders, der „Volksanwalt“ Dubravko Mandic (ehemals AfD), Jens Woitas, ehemaliges Mitglied von „Die Linke“ und Autor des Buches „Revolutionärer Populismus“, NPD-Chef Frank Franz, Michael Dangel (Wir Heilbronn, Projekt Pluriversum), Arne Schimmer (ehemaliger NPD-Landtagsabgeordneter), Thomas Sattelberg („Haus Montag“ Pirna), der „politische Aktivist“ Michael Brück, Dennis Augustin („Heimat und Identität“, ehemals AfD) und Peter Töpfer („Institut für Tiefenwahrheit“). Die Liste der Teilnehmer werde laufend erweitert, heißt es in der Bewerbung dieser Veranstaltung (hma).
Verkaufsverbot droht
Falkensee. Der „Compact“-Geschichtsausgabe „Babylon Berlin“ droht ein Verkaufsverbot. Am 30. August soll darüber ein Gericht entscheiden. Die Produktionsfirma des Heftes klagt wegen einer möglichen Copyright-Verletzung hinsichtlich der verwendeten Bilder. Aber es scheint um mehr zu gehen. So heißt es in dem Klageschreiben, dass die Produkte des „Compact“-Verlages eine politische Strömung bediene, die die Produktionsfirma ausdrücklich ablehne. Durch die Nutzung des Titels und der Fotos werde diese in das Umfeld einer Szene gerückt, deren Auffassung und Inhalte den Überzeugungen der Firma grundlegend widersprechen. Viel zu verbieten gibt es nicht mehr. Die juristische Intervention habe den Verkauf des Heftes angekurbelt, behauptet „Compact“. Am 16.August seien nur noch 768 Exemplare auf Lager (hma).
Videospiel bleibt indiziert
Das Videospiel, dass das extrem rechte Netzwerk „Ein Prozent“ mit dem Künstler-kollektiv „KVLTGAMES“ herausgebracht hatte, bleibt auch nach zwei Klagen in mehreren Instanzen in der Bundesrepublik indiziert. Bis zur Indizierung sei das Spiel über 50.000-mal heruntergeladen worden, heißt es bei „Ein Prozent“. Die englische Fassung des Spieles, die vor der Indizierung erschienen sei, verbreite sich weiter in der Welt. Um die hohen vierstelligen Kosten für die geführten Verfahren zu decken, ruft „Ein Prozent“ nun zu Spenden auf, denn „jedem verlorenen Verfahren stehen auch Siege gegen etablierte Medien, Linksextreme und Behörden gegenüber“. Deswegen müsse man den Klageweg immer wieder beschreiten, heißt es bei „Ein Prozent“ (hma).
Festnahme eines Verschwörungsideologen
Philippinen. Oliver Janich, der eine Kolumne in dem extrem rechten Magazin „Compact“ hat, ist auf den Philippinen festgenommen worden. Dem bekannten Verschwörungs-ideologen und ehemaligen Bundesvorsitzenden der „Partei der Vernunft“ folgen auf dem Messengerdienst Telegram knapp 150.000 Menschen. Dort lebt er seine Tötungsfantasien gegen Polizisten, den ungarischen Mäzen George Soros und den US-Präsidenten Joe Biden u.a.m. offen aus. Seit einigen Jahren wohnt Janich, früher Autor bei „Focus Money“, auf der Insel Tablas auf den Philippinen, wo er versucht, ein Wohnprojekt für Gleichgesinnte zu betreiben. Nach Informationen des „Tagesspiegel“ ist Janich mittlerweile in den Fokus des deutschen „Verfassungsschutzes“ geraten. Bei der Staatsanwaltschaft München laufen zwei Ermittlungsverfahren gegen Janich. Es geht um den Verdacht der Beleidigung und der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten (hma).