hma-meldungen 9-2020

24. April 2020

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Internetseite „Hallo Meinung“ rüstet auf

Die von dem Unternehmer Peter Weber gegründete Internetseite „Hallo Meinung“ baut ihr journalistisches Angebot aus. Zu diesem Zweck hat der Journalist Klaus Kelle am 1.April die Redaktionsleitung des Projekts übernommen. Das Ziel sei eine Meinungs- und Informationsplattform, „auf der ganz normale Bürger zu Wort kommen, die im Mainstream nicht vorkommen und die über Dinge etwas zu berichten haben, die in unserem Land schief laufen“, so Kelle. Geplant seien Interviews und regelmäßige Kolumnen, unter anderem von Vera Lengsfeld und Kelle selbst. Peter Weber werde weiterhin Videos produzieren. Thematisch wolle man sich breit aufstellen, so Kelle. Von der Familienpolitik über Wirtschaft und Migration bis hin zur Kultur. Auch Talkrunden seien angedacht. Das Interesse an einer Mitarbeit sei groß. Kelle plane ein „Redaktionsnetzwerk“ aus festen und freien Autoren. Ein Artikel des Medienanwalts Joachim Steinhöfel zum Vorgehen gegen die Rundfunkgebühr soll den Lesern dabei Anregungen geben, wie sie selbst aktiv werden können. Man wolle das klassische Bürgertum dazu motivieren, sich selbst einzubringen und etwas zu tun (hma).

Bunte Rechte“ bei fritzfeed

Köln. Die neue Internetseite fritzfeed aus Köln will einen „patriotischen Gegenpol“ zu Medien wie Bento, Watson oder BuzzFeed setzen, die eine „teils echt abgefahren linke Agenda“ hätten, so der Chefredakteur von fritzfeed, Christian Schäler (27), gegenüber der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (17-2020). Mit Schlagzeilen wie „26 peinliche Feministen-Schilder, auf die du einfach niemals klarkommen wirst“ oder „18 Zitate von Donald Trump, bei denen du dir wünschst, er wäre deutscher Bundeskanzler“ will man die Leserschaft gewinnen. Mit einem zwölfköpfigen Team, das Schäler als „bunte Rechte“ bezeichnet, will er frischen Wind ins Internet bringen und eine Art Buzzfeed von rechts aufbauen. Dabei erhält Schäler Unterstützung. „Ein neues, freches patriotisches Portal“, twitterte etwa der Börsianer Max Otte, Mitglied der rechtskonservativen „WerteUnion“. Der Kölner AfD-Landtagsabgeordnete Roger Beckamp bezeichnete fritzfeed auf Twitter als „kleines Licht in dunkler Zeit“. Er sei nicht an dem Projekt beteiligt, aber in Einzelfragen rechtlich als Anwalt für den Betreiber der Internetseite tätig. Umgekehrt begleitete der heutige fritzfeed-Gründer den AfD-Politiker 2019 als Kameramann für dessen Youtube-Kanal (hma).

 

Krude „Hygiene-Demo“ in Berlin

Berlin. Seit Wochen wird in Berlin immer am Samstag gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus demonstriert. Mit wachsender Resonanz. Am 18. April waren es bis zu 500 Personen vor der Volksbühne in Berlin-Mitte. Darunter Rechte aller Couleur, Querfront-Aktivisten, Impfgegner und Verschwörungs-theoretiker. Beworben wurden die Proteste u.a. auf KenFM, der Internetseite des ehemaligen RBB-Moderators Ken Jebsen. Dieser interviewte am Rande des Protestes den selbsternannten „Volkslehrer“ Nikolai Nerling, der wegen seiner rechten Umtriebe aus dem Berliner Schuldienst entlassen wurde. Die Polizei nahm am Rosa-Luxemburg-Platz von 79 Teilnehmern die Personalien auf. Einzelne Teilnehmer wurden weggetragen. Zwei Demonstranten kamen vorübergehend in Gewahrsam (hma).