hma-meldungen 18-2022

3. September 2022

Lokalschließung war rechtens

Köln/Münster. Die Schließung eines Lokals in Köln vor zwei Jahren war rechtens. So urteilte jüngst das Oberverwaltungsgericht Münster. Die Inhaberin des Lokals wollte dieses ohne eine gaststättenrechtliche Erlaubnis führen und den Zutritt nur Staatsangehörigen und Zugehörigen des „Königreichs Deutschland“ erlauben. Corona-Hygienevorschriften seien mit dem Argument nicht eingehalten worden, dass neben dem Recht des „Königsreiches“ keine weiteren Rechte und Pflichten einzuhalten seien. Das Ordnungsamt hatte daraufhin das „Vereinslokal“ für die Reichsbürger-Szene ohne vorherige schriftliche Anordnung geschlossen und versiegelt. Dagegen hatte die Gastwirtin geklagt. Das Gericht stellte fest, dass das „Königreich Deutschland“ keine eigene Rechtsordnung schaffen könne. Ein Betrieb als „Vereinsheim“ sei nicht möglich, da das „Königreich Deutschland“ kein Verein sei. Die Stadt Köln hätte allerdings die erweiterte Gewerbeuntersagung und weitere Zwangsmittelandrohungen nicht ohne eine vorherige Verwaltungsentscheidung vollziehen dürfen, so das Gericht (hma).

hma-meldungen 18-2022 weiterlesen »

hma-meldungen 17-2022

3. September 2022

                                                                                                                                      

„Netzwerktag“ in Eisenach

Eisenach. Das NPD-Organ „Deutsche Stimme“ beabsichtigt, am 10.September in Eisenach einen ersten „Netzwerktag“ durchzuführen. Man wolle heraufinden, „wie groß die gemeinsamen Schnittmengen im heimattreuen Spektrum sind, welche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit es gibt, aber auch, wo sich die Auffassungen voneinander unterscheiden“. So könne es gelingen, „ein Netz zu knüpfen, das uns trägt und aus unserer Ohnmacht gegenüber den Herrschenden, die uns nichts Gutes wollen, zu befreien“. Als Teilnehmer der geplanten Diskussionsveranstaltungen und Projektvorstellungen werden angekündigt: Sascha Krolzig (Sturmzeichen-Verlag, „Die Rechte“), die Rechtsanwältin Nicole Schneiders, der „Volksanwalt“ Dubravko Mandic (ehemals AfD), Jens Woitas, ehemaliges Mitglied von „Die Linke“ und Autor des Buches „Revolutionärer Populismus“, NPD-Chef Frank Franz, Michael Dangel (Wir Heilbronn, Projekt Pluriversum), Arne Schimmer (ehemaliger NPD-Landtagsabgeordneter), Thomas Sattelberg („Haus Montag“ Pirna), der „politische Aktivist“ Michael Brück, Dennis Augustin („Heimat und Identität“, ehemals AfD) und Peter Töpfer („Institut für Tiefenwahrheit“). Die Liste der Teilnehmer werde laufend erweitert, heißt es in der Bewerbung dieser Veranstaltung (hma).

hma-meldungen 17-2022 weiterlesen »

Landesvorstandsmitglied zu Vorträgen in Siegen und Gelsenkirchen

29. August 2022

, , , , , , , , , , ,

Am 1. September 2022, dem Antikriegstag, hält eines unserer Vorstandsmitglieder, der Dülmener Heimatforscher Ortwin Bickhove-Swiderski, auf Einladung des DGB Siegen-Wittgenstein und der Gewerkschaft ver.di in der Siegerlandhalle in Siegen einen Vortrag über Friedrich Illian. Nur wenige Tage später am 7. September um 18 Uhr hält er am Institut für Stadtgeschichte in Gelsenkirchen einen Vortrag über „Die politische Verfolgung von Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschaftern in Coesfeld, Dülmen und Lüdinghausen in der NS-Zeit“. Beide Vorträge sind kostenlos.

Friedrich Illian hat in Siegen-Wittgenstein die SA und die SS der NSDAP aufgebaut. Dann wurde er unter Zuhilfenahme seines NSDAP Parteibuches in Haltern am See, Stadtbaurat. Er wirkte aktiv an der Verfolgung der jüdischen Mitbürger in Haltern mit. Als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr in Haltern am See spielte er eine unrühmliche Rolle in der Pogromnacht als die Synagoge niedergebrannt wurde. Er war Mitglied im Lebensborn und erhielt vom SS-Führer Heinrich Himmler eine hohe Auszeichnung, den SS-Ehrenring. Dieses und weiteres hat Bickhove-Swiderski in seinem Buch „Die Anfänge der NS-Zeit in Haltern am See – und der Fall Bernard Gerwert aus Sythen“ nach mehrjährigem Aktenstudium ermittelt und zusammengetragen. Der Vortrag am 1. September 2022 in der Siegerlandhalle in Siegen beginnt um 17 Uhr.

Am 7. September um 18 Uhr hält Ortwin Bickhove-Swiderski am Institut für Stadtgeschichte in Gelsenkirchen, im Wissenschaftspark an der Munscheidstraße 14 einen Vortrag über „Die politische Verfolgung von Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschaftern in Coesfeld, Dülmen und Lüdinghausen in der NS-Zeit“. In seinem Buch wird erstmalig über die Verfolgung von Gewerkschaftern, Sozialdemokraten und KPD-Mitgliedern im heutigen Kreis Coesfeld berichtet. Sie wurden verfolgt, weil sie aktiv gegen die aufkommende NSDAP vorgegangen sind. Anhand von Originalakten und Dokumenten geht der Autor auf einzelne Schicksale ein. Zu ihnen gehört der Coesfelder KPD-Funktionär Heinrich Vörding, der im Recklinghäuser Polizeipräsidium nach unerträglichen Qualen und Folterungen aus dem Fenster sprang. Auch die Erschießung des Dülmener Reichsbannermannes Willi Ricker wird im Buch aufgegriffen. Ferner geht Bickhove-Swiderski auch auf die Hammer NS-Blutrichter ein.

Nicht vergessen wird die faktisch nicht stattgefundene Entnazifizierung. Tatsächlich saßen nach 1945 die alten Parteigenossen der NSDAP wieder auf den entsprechenden Posten. Ein besonders negatives Beispiel: die komplette Lüdinghauser Kommunalverwaltung startete nach 1945 nur mit ehemaligen NSDAP Mitgliedern. Daraus kann man schließen: die Entnazifizierung ist gescheitert und zieht sich bis heute durch rechte Parteien und Tendenzen durch den Kreis Coesfeld.

Bickhove-Swiderski: „Nach Gelsenkirchen fahre ich besonders gerne, weil ich dort lange politisch gearbeitet habe und auch Mitglied beim FC Schalke 04 bin und als glücklicher Dauerkartenbesitzer bei jedem Heimspiel im Stadion Auf Schalke bin. Auch wenn der Ball mal nicht so rund läuft, wie gegen Eisern Union. Die Anreise nach Siegen ist schon ambitioniert, durch die marode Autobahn, an der Abfahrt der A45 also in Lüdenscheid Nord, unter Hinweis auf die schwarz-gelben aus der verbotenen Stadt (Dortmund – BVB), werde ich die Autobahn verlassen. Dann geht es weiter über Land.
Auf beide Vorträge freue ich mich sehr. Es ist eine große Ehre für mich.“

Der Autor wurde für seine Arbeit – Heimatforschung – mit der Kulturplakette der Stadt Dülmen ausgezeichnet. Seine Bücher sind aktuell und im Buchhandel erhältlich.

  • Albert Funk. Bergarbeiter und Kommunist, Dülmen/Westf. 2017
  • Die Anfänge der NS-Zeit in Haltern am See – und der Fall Bernard Gerwert aus Sythen, Dülmen/Westf. 2020
  • Die politische Verfolgung von Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschaftern in Coesfeld, Dülmen und Lüdinghausen in der NS-Zeit, Dülmen/Westf. 2022

„Friedenslogik muss das Leitmotiv sein.“

16. August 2022

, , ,

Rede von Jochen Vogler zum Hiroshima-Tag in Wuppertal am 6. August 2022.

Archivbild: Jochen Vogler beim Ostermarsch Wuppertal am 20.04.2019.

Kleiner Junge und dicker Mann – little boy und fat man – so wurden die Atombomben benannt, die die Städte Hiroshima und Nagasaki ausgeklinkt aus einer Höhe von 10 000 Metern binnen Sekunden auslöschten. Über 100 000 Menschen starben sofort. Das war heute vor 77 Jahren in Hiroshima und drei Tage später in Nagasaki. Das war eine wirkliche Zeitenwende. Seitdem gehören Atomwaffen zum gegenseitigen militärischen Macht- und Abschreckungsarsenal.

Schon seit den ersten Planungen zur westdeutschen Wiederaufrüstung in den 1950er Jahren war es das Bestreben der damaligen Regierung unter Konrad Adenauer, auch Zugriff auf Atomwaffen zu haben. Geprägt wurde der Begriff der „taktischen Atomwaffen“, die nach den Worten Adenauers „nichts weiter als die Weiterentwicklung der Artillerie“ seien. Trotz des erfahrenen Wissens um die Wirkung der Atombomben erinnern wir uns noch an ähnliche Verharmlosungsstrategien zur Beruhigung der Bevölkerung. Mit der Aktentasche über den Kopf und ABC-Masken sollte den Strahlungen begegnet werden.

Auch in der aktuellen militärischen Rüstungspropaganda werden sogenannte Mini-Atomwaffen als Einsatzmöglichkeiten dargestellt. Bis heute bedrohen uns rund 28.000 Atomwaffen im Besitz der neun Atomwaffenstaaten (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Israel, Indien, Nordkorea und Pakistan).

Im Laufe der Jahrzehnte gab es dann vernünftige politische Initiativen, um den Einsatz von Atomwaffen zu verhindern. Vor allem internationale Vereinbarungen zwischen den USA und der Sowjetunion mit den Vertragsnamen ABM-Vertrag, INF-Vertrag und seit den 1990er Jahren fortgesetzte START-Verträge zur Rüstungskontrolle verhinderten bisher den Einsatz von Atomwaffen. Beunruhigen muss, dass seitens der USA alle Verträge gekündigt wurden.

Aktuell findet bei den Vereinten Nationen die 10. Überprüfungskonferenz des 1970 unterzeichneten Nichtverbreitungsvertrags für Atomwaffen (NVV) statt. UN-Generalsekretär António Guterres  erklärte dazu in dramatischen Worten, dass die Welt sich in einer „Zeit nuklearer Gefahr befinde, wie es sie seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges nicht mehr gegeben hat“. Die Menschheit laufe „Gefahr, die Lehren zu vergessen, die in den schrecklichen Feuern von Hiroshima und Nagasaki geschmiedet wurden“. Die Welt sei „nur ein Missverständnis oder eine Fehlkalkulation von der nuklearen Vernichtung entfernt“. Diese Konferenz dauert noch bis zum 26. August. Ob diese Konferenz Fortschritte bringen kann im Hinblick auf verbindliche Abrüstungsvereinbarungen ist ungewiss.

In ihrer Rede vor den Vereinten Nationen betonte die deutsche Außenministerin die hehre Absicht der Bundesregierung, aktiv daran mitzuwirken. Aber sie sagte auch: „Der brutale Angriffskrieg Russlands macht deutlich, dass Nuklearwaffen leider eine bittere Realität sind.“ Und erklärte: „Der Einsatz für nukleare Nichtverbreitung und nukleare Abschreckung sind in diesen Zeiten kein Widerspruch.“

Damit wird die Politik der nuklearen Teilhabe der Bundesregierung bekräftigt.

Dass Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Grußwort an die NVV-Konferenz ausführte: „Wir gehen davon aus, dass es in einem Atomkrieg keine Sieger geben kann und er niemals begonnen werden darf,“ und Russland seine Verpflichtungen als NVV-Gründungsmitglied erfüllen werde, wird derzeit von der westlichen Wertegemeinschaft als unglaubwürdige Rhetorik ignoriert und zurückgewiesen.

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine muss so schnell wie möglich beendet werden. Dies gelingt aber keinesfalls mit der fortgesetzten Sanktionspolitik gegenüber Russland. Die Entwicklung zeigt, Russland ist dadurch nicht zu „ruinieren“ , wie es unsere Außenministerin durchsetzen will. Und mit den weiteren Lieferungen schwerer Waffen an die Ukraine lässt sich dieser Krieg auch nicht beenden. Das kann nur gelingen mit Verhandlungen. Zur Entwicklung tragfähiger Verhandlungsformate fehlt der deutschen Regierung allerdings jegliche Phantasie und auch jeglicher Wille.

Immer spürbarer wird jetzt, dass die ausufernde Sanktionspolitik schädliche Rückwirkungen für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft hat. Der Weg aus dieser Sackgasse geht nur im Rückwärtsgang. In der Welt haben sich inzwischen zahlreiche Krisen angesammelt. Um diese Welt bewohnbar zu erhalten, sind politische Anstrengungen jenseits von Profit- und Kriegslogik erforderlich. Friedenslogik muss das Leitmotiv sein.

Endlich zu einem Waffenstillstand kommen und zu einem Kompromiss – Sanktionen schaden unserem Land

5. August 2022

,

Jeder Woche mittwochs finden Friedenskundgebung der Dortmunder Friedensbewegung statt. So auch in anderen Städten. Als Beispiele für die dort geäußerten Argumente veröffentlichen wir die folgenden Texte vom 27. Juli 2022 in Dortmund.

Nein zum Krieg!
Erklärung des Dortmunder Friedensforums

Schon im vergangenen Jahr bewirkte die Inflation eine empfindliche Erhöhung der Lebenshaltungskosten. Die Kriegspolitik unserer Regierung wird diesen Anstieg massiv verstärken. Zudem zeichnet sich eine wirtschaftliche Rezension ab. Dadurch ist mit einer straken Zunahme der Arbeitslosigkeit zu rechnen. Im bevorstehenden Winter droht vielen Haushalten die Alternative: Frieren oder Einsparungen bei Lebensmitteln.

Hauptursache für dieses Desaster: Der Wirtschaftskrieg gegen Russland. Man will dieses rieige Land ruinieren, wie Frau Baerbock es ausdrückte. Aber nach dem Urteil vieler Experten ruiniert man damit vor allem die eigene Wirtschaft. Oskar Lafontaine sagte, die Regierung habe „offensichtlich auf Geheiß der USA die Beziehungen zu Russland brutal beschädigt und Sanktiononen ohne Rücksicht auf eigene Verluste in Kraft gesetzt“.

Diese Politik, für die man die Bevölkerung nun zu Opfern aufruft, ist selbstzerstörerisch und grenzt an Wahnsinn. Und das nicht nur wegen der katastrophalen wirtschaftlichen Konsequenzen. Im Zusammenhang mit den Waffenlieferungen und all der sonstigen Unterstützung des Regimes in der Ukraine macht sie Deutschland zur direkten Kriegspartei. Das erhöht die Gefahr einer territorialen Ausweitung des Krieges bis hin zu einem atomaren Inferno in Europa.

Wir sagen Nein zu diesem Wahnsinn! Alle Sanktionen und Waffenlieferungen sind sofort einzustellen. Deutschland muss statt dessen eine Politik der Entspannung und der De-Eskalation verfolgen. Das Ziel: Friedenbsverhandlungen und sofortiger Waffenstiffstand.

Die Friedensbewegung ist nötiger denn je. Friedenspolitik ist keine Blauäugigkeit, kein Einknicken vor Gewalt.
Friedensordnungen beenden Gewalt und verhindern neue!
Kontakt: info@dortmunder-friedensforum.de www.dortmunder-friedensforum.de

Rede von Cornelia Wimmer, Friedensforum
am 27. Juli 2022 bei der Mahnwache vor der Dortmunder Petrikirche

Liebe Dortmunderinnen und Dortmunder,
Liebe Friedensbewegte,
liebe Friedensbedürftige, – zu denen auch ich mich zähle:

Nicht erst dieser Sommer, aber eben auch er zeigt uns sehr klar, was nötig ist:
Das Klima wieder bändigen.
Die Voraussetzungen dafür schaffen, dass im Süden Europas keine 40 Grad – oder auch mehr – herrschen.
Dass die Wälder nicht abbrennen.
Dass die Landwirtschaft funktioniert.
Und dass wir in unseren Städten leben können, auch wenn wir keinen schattigen Garten hinterm Haus haben.

Was unsere Ampel-Regierung plant, kann uns nicht überzeugen:
Wieder Steinkohle verheizen statt Gas? Fracking-Gas emissionsträchtig produzieren und über die Weltmeere schippern?
Auch wenn wir kürzer duschen:
Herr Habeck, Klimaktivist:innen tun das ohnehin.
Sie erst jetzt, und auch nicht fürs Klima, nein, für den Krieg, der längst nicht nur Putins Krieg ist, sondern einer der NATO und Ihrer…

Auch wenn wir, wie gesagt, kürzer duschen und
(wieder Ihre Worte, – Sie merken, wir hören Ihnen zu!)
jede Kilowattstunde zählen…
So nützt das nix gegen das, was da auf uns zurollt, in unübersehbarer Weise.
Denn Sie wollen länger Krieg, den Menschenkiller, die CO2-Schleuder – bis wann eigentlich? Ziele? Pläne?
Herr Klingbeil will Deutschland führend sehen und es aufrüsten und militärisch stärken und dafür unseren kostbaren kollektiven CO2-Fußabdruck verzigfachen,- hat er uns gefragt?
Nicht nur, dass wir arm werden bei dieser hirnverbrannten und zukunftslosen Politik.
Es ist unsere Zukunft selbst, die da gerade verheizt wird. Von Ihnen, Herr Habeck, Frau Baerbock, Herr Scholz, Herr Klingbeil.
Wie wäre es, wenn Sie gingen? Da Sie, Herr Habeck, ja den schnoddrigen Ton gelegentlich stilsicher einsetzen, vielleicht mit dem Abschiedsspruch: Wir haben es verkackt?

Rede von Frank Cleve, Attac
am 27. Juli 2022 bei der Mahnwache vor der Dortmunder Petrikirche

Die Kopflosigkeit der deutschen Politik hinterlässt bei den Menschen immer größere Fragezeichen.

Unsere grüne Außenministerin ist von dem Ziel beseelt, Russland zu ruinieren, während unser grüner Wirtschaftsminister uns ankündigt, dass wir immer ärmer werden.
Womit er wahrscheinlich recht hat, weil wir uns durch den Wirtschaftskrieg, den wir gegen Russland führen, selbst ruinieren.

Und dann verkündet unser Kanzler Scholz noch in der FAZ, Zitat: „Die EU muss zu einem geopolitischen Akteur werden“ – der vielleicht gerade auf eine Rezession zusteuert.

Da kann einem schon schwindelig werden.

Denn immer deutlicher wird, dass die anfänglich vollmundigen Erklärungen, dass man Russland mit den Sanktionen ruinieren werde, sich in ihr Gegenteil verwandeln, nämlich dass wir Gefahr laufen, mit diesem Sanktionsfetischismus die deutsche Gesellschaft zu ruinieren und diese Maßnahmen Deutschland mehr schaden als Russland.

Dies beweisen die Meldungen über Preissteigerungen, über die Folgen des Gasmangels und die steigenden Besucherzahlen bei den Tafeln – ich glaube hier brauche ich keine weiteren Fakten aufzuzählen. Die sind durch die öffentliche Debatte hinlänglich bekannt.
Dieser Sanktionsfetischismus führt zu einer absehbaren Verarmung bis in die Mittelschichten hinein, zu einer wirtschaftlichen Selbstzerstörung.
Denn die billigen Energielieferungen aus Russland, waren eine der Grundlagen der deutschen Wettbewerbsfähigkeit.
Zu glauben, dass man Russland mit Boykottmaßnahme in die Knie zwingen werde, ist reines realitätsfernes Wunschdenken.
Das wird schon deshalb nicht passieren, weil die Welt aus mehr als dem Westen besteht. Nicht einmal enge Verbündete der USA wie Israel oder Saudi-Arabien beteiligen sich an dem Boykott und schon gar nicht Indien oder China.
Und da infolge der Boykottmaßnahmen das Angebot von Gas und Öl sich verknappt, bietet sich für Spekulanten aller Art die Gelegenheit, die Preise auf der ganzen Welt in die Höhe zu treiben. Und den Preis zahlen am Ende die Verbraucher.
So hat dieser vom Westen begonnene Wirtschaftskrieg gravierende Folgen nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit.
Und das ist auch ein Grund dafür, dass sich außer dem „Westen“ kaum ein Land an den Boykottmaßnahmen gegenüber Russland beteiligt.
Dies lässt die transatlantische Medienlandschaft allerdings gerne unerwähnt.
Man sollte nun eigentlich meinen, dass angesichts der Sackgasse, in die dieser Kurs in dem Ukrainekonflikt führt, die Regierung darüber nachzudenken beginnt, wie man aus dieser verfahrenen Situation herauskommt.
Stattdessen hält sie verbissen an ihrem bisherigen fatalen Kurs fest:
Waffenlieferungen an die Ukrainwe und Wirtschaftskrieg gegen Russland.

Damit dieser Wahnsinn nicht so auffällt, wird über Gassparmaßnahmen diskutiert und darüber, dass der Wirtschaftsminister jetzt kürzer duscht.
Anderen dämmert es aber schon. So schreibt Antje Vollmer (ehemalige Parlamentspräsidentin) am 14. 07 in der Berliner Zeitung:
„Vielleicht bin ich ja die Einzige, die allmählich beginnt, den immer gleichen Beteuerungen von der neuen Geschlossenheit und der nie da gewesenen Stärke des Westens nicht mehr zu glauben. Während sich die Gipfeltreffen von EU, G7, Nato, G20 regelrecht jagen und immer neue Posterbilder von schulterklopfenden, von ihrer Mission beflügelten Staatsmännern und -frauen täglich über alle Kanäle flimmern, kommt mir das Ganze allmählich so vor wie das Pfeifen im Walde.“
Davor, dass sich diese Einsicht durchsetzt, und dass ein Kurswechsel in Richtung Verhandlungen dringend eingeleitet werden muss, davor haben die transatlantischen Scharfmacher Angst.
So erschien am 13. Juli in der „Frankfurter Allgemeinen“ ein Aufruf – von Professoren und Generälen unterzeichnet – der davor warnt, jetzt eine diplomatische Lösung anzustreben.
Zitat:
„Wir sehen mit großer Sorge, dass in der politischen Debatte in Deutschland zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine immer wieder Forderungen nach einer nicht näher definierten und sofortigen „politischen Lösung“ oder nach einem „Waffenstillstand“ um jeden Preis aufkommen.“

Ich nehme allerdings unter den Menschen eine andere Stimmung wahr:
Die Mehrheit wartet darauf, dass endlich Verhandlungen beginnen darüber, wie man zu einem Waffenstillstand kommt und zu einem Kompromiss, der die Sicherheit sowohl der ukrainischen als auch der russischen Seite gewährleistet.

hma-meldungen 16-2022

5. August 2022

, , , , , , , , , , , , ,

Lagerverkauf in Dortmund-Dorstfeld

Dortmund. Die Partei „Die Rechte“ in Dortmund kündigt für Samstag, den 6.August, einen Lagerverkauf in Dortmund-Dorstfeld an. Dazu würden der „Kampf der Nibelungen“ und der „Sturmzeichen-Verlag“ einladen. Von 14 bis 18 Uhr bestehe in der Thusneldastraße 3 die Möglichkeit, nach Szene-Bekleidung und Lesestoff zu stöbern. Angekündigt werden „mehrere Flohmarkt- und Infostände sowie kalte und warme Getränke“. All dies „in privatem und geschützten Raum – Presse, Antifa & Co. haben keinen Zutritt“, heißt es in der Bewerbung (hma).

„Tag der Heimattreue“ am 3.September in Hilchenbach

Hilchenbach/NRW. Die extrem rechte Partei „Der Dritte Weg“ will ihren „Tag der Heimattreue“ am 3.September in Hilchenbach durchführen. Dieser soll ab 13 Uhr auf der Gerichtswiese im Ortskern der Gemeinde stattfinden, die in der Nähe der sauerländischen Stadt Olpe liegt. Zusätzlich soll es eine Demonstration geben. Die Gerichtswiese ist nur wenige Meter von dem Partei- & Bürgerbüro der Partei auf der Dammstraße entfernt. Angekündigt werden für diesen fünften „Tag der Heimattreue“ wieder Informations- und Aktionsstände, ein Selbstverteidigungskurs, musikalische Darbietungen sowie ein Handwerkermarkt. Zuvor hatte die extrem rechte Partei mitgeteilt, sie habe in einem Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht Arnsberg erreicht, dass die Gemeinde Hilchenbach kein Vorkaufsrecht für die von „Der Dritte Weg“ genutzte Immobilie in der Dammstraße hat (hma).

CDU schließt Otte aus

Köln. Max Otte (57), ehemals Vorsitzender der erzkonservativen „Werte-Union“, ist nicht mehr Mitglied der CDU. Der Ökonom und frühere Kandidat der AfD für das Amt des Bundespräsidenten hatte bis zum 1.August keine Rechtsmittel gegen das Votum des CDU-Parteigerichts eingelegt, ihn aus der Partei auszuschließen. Kölns CDU-Chef Petelkau erklärte, das Otte durch sein Verhalten erheblich gegen die Grundsätze und Werte der CDU verstoßen habe. Er sei froh, dass dieser schwerwiegende Fall von parteischädlichem Verhalten mit der einzig richtigen Konsequenz geahndet wurde: dem Ausschluss aus der Partei (hma).

„Compact“-Sommerfest in Stößen

Stößen/Burgenlandkreis. Das extrem rechte Magazin „Compact“ lädt für den 27.August zu einem Sommerfest „Für Frieden und Freiheit“ nach Stößen im Burgenlandkreis ein. „Freiheit für Deutschland und Frieden mit Russland. Wir brauchen die nationale Souveränität, wir müssen die US-Besatzung und die Corona-Diktatur abschütteln“, heißt  es in der August-Ausgabe der „Compact“. Auf dem Sommerfest könne man „die besten Köpfe der Opposition treffen“: Martin Sellner, der Kopf der österreichischen Identitären, den „Corona-Protest-Pionier“ Anselm Lenz („Demokratischer Widerstand“), Martin Kohlmann („Freie Sachsen“) und Hans-Thomas Tillschneider (AfD-Landtags-abgeordneter). Jürgen Elsässer werde im Gespräch mit Manfred Kleine-Hartlage seine Autobiografie vorstellen, der Redakteur Paul Klemm das neue TV-Konzept des Magazins und die Redakteurin Sophia Fuchs die „Freie Jugend“. Angekündigt werden auch „eine zünftige Kapelle, Speis und Trank sowie lustige Baerbock-Spiele“, heißt es in der Bewerbung der Veranstaltung, die von 11 bis 18 Uhr stattfinden soll (hma).  

hma-meldungen 15-2022

22. Juli 2022

, , , , , ,

AfD-Landtagsabgeordneter verlässt die Partei

Niedersachsen. Der niedersächsische AfD-Landtagsabgeordnete Christopher Emden ist aus der AfD ausgetreten. Dabei sparte er nicht mit heftigen Vorwürfen gegen seine ehemaligen Mitstreiter. Die AfD sei zu einem Sammelbecken für Versager, Gangster und Minderbemittelte geworden. Diese seien für normale Beschäftigungsverhältnisse außerhalb der Partei untauglich, so Emden in einer Mitteilung an die Bundesgeschäftsstelle der AfD. Die AfD sei deutlich nach rechts ins Völkische gerückt und keine Rechtsstaat-Partei mehr. Einen Verbleib in der AfD, so Emden – der vor seiner Wahl in den Landtag als Richter gearbeitet hatte – könne er mit mit seinen ethisch-moralischen Grundsätzen nicht mehr vereinbaren. Die AfD sei keine Alternative, sondern ein Abgrund für Deutschland. Sie sei nicht nur verzichtbar, sondern wegen der zunehmenden Radikalisierung ihrer Mitglieder sogar gefährlich für unser Land, heißt es in seiner Austrittserklärung. AfD-Landesvorsitzender Frank Rinck wertete Emdens Austritt als Trotz- und Racheaktion, nachdem sich dieser vergeblich um einen Listenplatz für die Landtagswahl beworben hatte (hma).

hma-meldungen 15-2022 weiterlesen »

hma-meldungen 14-2022

22. Juli 2022


NPD-Landesparteitag in NRW

NRW. In Nordrhein-Westfalen fand Anfang Juli der diesjährige Landesparteitag der NPD statt. Geleitet wurde die Tagung durch den NPD-Bundesschatzmeister Stefan Köster. Als Gastredner sprach Frank Franz, Bundesvorsitzender der NPD. Bei den Wahlen zum neuen Landesvorstand wurde Claus Cremer als Vorsitzender ohne Gegenstimme in seinem Amt bestätigt. Als stellvertretende Landesvorsitzende wurden die Juristin Ariane Meise, Kreisvorsitzende des Rhein-Sieg-Kreises, und Melanie Händelkes, Kreis-vorsitzende in Duisburg, gewählt. Es folgte die Wahl weiterer Beisitzer und des Landesschiedsgerichts. Der neugewählte Landesvorstand der NPD habe es sich zur Aufgabe gestellt, „am Modernisierungskurs der NPD aktiv mitzuwirken, um die nationale Opposition in Deutschland weiter zu stärken und breiter aufzustellen“, meldet die Pressestelle der NPD NRW (hma).

hma-meldungen 14-2022 weiterlesen »

hma-meldungen 13-2022

22. Juli 2022

„Patriotisches Verlagstreffen“ im Spreewald

Spreewald. Das extrem rechte Netzwerk „Ein Prozent“ kündigt für den 2.Juli ein „Patriotisches Verlagstreffen“ an einem Ort im Spreewald an. Teilnehmen werden bislang der „Jungeuropa Verlag“ des „Ein Prozent“-Leiters Philip Stein, das Projekt „Hydra Comics“ und der „Oikos Verlag“ von Jonas Schick, der die „patriotische“ Öko-Zeitschrift „Die Kehre“ verlegt. Auf dem Programm stehen Vorträge, Lesungen und Diskussionen. So soll Benedikt Kaiser zum Thema „Neue Rechte, alte Rechte, jüngste Rechte – Vom Sinn und Unsinn etablierter Begriffe“ referieren. Michael Schäfer, Chef von „Hydra Comics“, referiert zum Thema „Popkultur als Waffe“ und Jonas Schick spricht über „Natur und Reich“. Zum Abschluss des Tages wird es eine Diskussion über die Frage „Braucht Deutschland wieder eine patriotische Jugendbewegung wie seinerzeit die Identitäre Bewegung?“ geben. Der Einlass zu dem Treffen soll um 13.30 Uhr beginnen, die Veranstaltung um 22 Uhr enden. Der genaue Ort des Treffens wird erst nach Zahlung des Eintrittspreises mitgeteilt (hma).

hma-meldungen 13-2022 weiterlesen »

VVN-BdA NRW fordert Entlassung der „rechtsextremistischen“ Polizisten aus Münster

17. Juli 2022

, , ,

Die VVN-BdA aus Münster und ihr Sprecher Detlef Lorber sowie das Landesvorstandsmitglied der VVN-BdA NRW Ortwin Bickhove-Swiderski (Dülmen) fordern die sofortige Entlassung der betroffenen „rechtsextremistischen“ Polizeikräfte ein. Die Beamten haben einen Eid auf die Verfassung abgelegt und sind verpflichtet sich durch ihr gesamtes Verhalten, d. h. inner- und außerdienstlich, zu der freiheitlichen demokratischen Grundordnung zu bekennen und für deren Erhalt einzutreten, so im § 60 Abs. 1 Satz 3 des BBG (Bundesbeamtengesetz) nachzulesen, erklärt Bickhove-Swiderski der über 45 Jahre beruflich bei der Gewerkschaft ötv/ver.di für Beamtenangelegenheiten zuständig war.

Aus Sicht der VVN-BdA reicht ein Disziplinarverfahren in keinster Weise aus. In der Regel wird es eine beamtenrechtliche Rüge oder einen Verweis geben, der aber nach einer gewissen Zeit (drei Jahre) aus der Personalakte wieder zu entfernen ist. Die sofortige Entlassung wäre auch mit der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichtes gedeckt. Eine Nachversicherung könnte erfolgen.

Detlef Lorber wirft weitere Fragen auf. Hatten diese Beamten keinen Dienstvorgesetzten? Warum ist in dieser langen Zeit keinem Vorgesetzten etwas aufgefallen? Auch müssen Veränderungen in der Polizeiausbildung vorgenommen werden. Die bisherigen Angebote zur politischen Bildung reichen vorn und hinten nicht aus.

Von Einzelfällen kann nach Auffassung der VVN-BdA nicht mehr gesprochen werden, wir erinnern an die Vorfälle in Mülheim/Ruhr. Die Maßnahmen der danach eingesetzten sog. Extremismusbeauftragten haben sich nach Auffassung der VVN-BdA als Rohrkrepierer erwiesen.

Die beamtenrechtlichen Untersuchungen müssen von einer unabhängigen Person oder einer anderen Behörde in NRW durchgeführt werden, so die VVN-BdA. Die Ermittlungen an eine andere Polizeibehörde abzugeben, greift zu kurz, Polizei bleibt Polizei, und der Volksmund sagt es schon: „Die eine Krähe hackt der anderen Krähe kein Auge aus!“ Welche Erkenntnisse sind nach den Vorgängen in Mühlheim gezogen worden? Wir als VVN-BdA haben mehr Fragen als Antworten. Vermutlich wird auch dieser Vorgang nach einer gewissen Zeit im Sande verlaufen.

Der Rechtsstaat muss jetzt hart und unerbittlich gegen „rechtsextremistische Täter in Reihen der Polizei“ durchgreifen, so die VVN-BdA. Es muss ein deutliches Zeichen für diesen Rechtsstaat gesetzt werden, und dass ist die sofortige Entlassung der betroffenen Polizeibeamten.

Dass die Betroffenen auch noch einem Sondereinsatzkommando (SEK) angehörten, kommt erschwerend hinzu.

Wehret den Anfängen. Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen. Wir, die VVN-BdA NRW fordern die sofortige Entlassung ein.

Ältere Nachrichten · Neuere Nachrichten