Antifaschisten zu Gast in der Villa ten Hompel in Münster
19. August 2020
Gedenkstätte, Münster, Villa ten Hompel
Um die Kontakte zwischen den 28 Gedenkstätten und Erinnerungsorten in Nordrhein-Westfalen und der Landesvereinigung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) zu intensivieren, haben sich am Dienstag, 18. August 2020 der Leiter des Geschichtsortes Villa ten Hompel in Münster, Dr. Christoph Spieker, und mit Ortwin Bickhove-Swiderski, Knut Maßmann und Falk Mikosch drei Vertreter der VVN-BdA NRW zu einem Erfahrungsaustausch getroffen.
Beide Seiten stellten Schwerpunkte ihrer Arbeit dar. In der Villa ten Hompel findet Bildungsarbeit für Schüler- und Berufsgruppen statt, ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit der VVN-BdA NRW ist die Rallye „Spurensuche: Verbrechen der Wirtschaft“ mit dem Fokus auf Täter. Christoph Spieker wies darauf hin, dass in der Thematisierung der Verfolgungsgeschichte immer auch ein Täteranteil erkennbar sei.
Im Gespräch wurde deutlich, dass die Sicherung der Quellen und Archive für die Bildungsarbeit der Erinnerungsorte wie für die Arbeit der VVN von großer Bedeutung sind und einer öffentlichen Förderung bedürfen. Insbesondere kleine und nebenamtlich geführte Gedenkstätten wie auch Archive der VVN bedürfen professioneller Unterstützung. Derzeit fördert die Landesregierung die Gedenkstätten mit einem Zuschuss von 1,8 Millionen Euro. Das sind pro Gedenkstätte nur etwa 60 000 Euro.
Wie die Villa ten Hompel „lebt“ auch die VVN vom ehrenamtlichen Engagement, ohne das vieles nicht möglich wäre. Zur konkreten Vereinbarung gehörte denn auch die gemeinsame Durchführung eines Tagesseminars zu „Methoden der Recherche“ für interessierte Mitglieder der VVN, um die Arbeit in unseren Kreisvereinigungen zu unterstützen. Seine Beteiligung daran hat Christoph Spieker bereits zugesagt.