hma-meldungen 07-2021

15. April 2021

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Themen: „Nationales Großprojekt“ sucht Anteilseigner // Mitsch amtsmüde? // Youtube löscht weitere Formate // „Bombenhirn“ verstorben

„Nationales Großprojekt“ sucht Anteilseigner

Neissetal/Biblis. Mit einer Anzeige in der aktuellen Ausgabe der extrem rechten Zeitschrift „Compact“ werden Anteilseigner für ein „Nationales Großprojekt“ im Neissetal bei Görlitz gesucht. Dazu gehören 15 Gebäude, darunter Hotel, Gaststätte, Saal und Hallen auf einer Gesamtfläche von 30.000 Quadratmeter. Neben den ca. 5000 Quadratmetern bebauter Fläche werden eine Freiluftbühne und eine Campingwiese mit 5000 Quadratmeter angepriesen. Preisvorstellungen gibt es auch. Pro Anteil (1 Quadratmeter) will man 28 Euro plus Mehrwertsteuer incl. Gebäude und Inventaranteil. Interessenten sollen mindestens 30 Anteile übernehmen. Kontaktadresse für das Projekt ist Hans-Peter Fischer aus Biblis, ein ehemaliger Akteur der Partei „Die Republikaner“ (hma).

Mitsch amtsmüde?

Alexander Mitsch, Vorsitzender der konservativen „Werte-Union“, will nicht erneut für dieses Amt kandidieren. Die aktuellen innerparteilichen Entwicklungen machten es ihm unmöglich, sich mit Überzeugung für eine CDU in der jetzigen Ausrichtung zu engagieren, so Mitsch. Es reiche nicht mehr aus, ausschließlich in der CDU/CSU für eine europäisch geprägte, freiheitliche Gesellschaft zu wirken. Am 29.Mai will die „Werte-Union“ einen neuen Bundesvorstand wählen (hma).

Youtube löscht weitere Formate

Youtube hat nun auch die Formate „Wir klären das!“ und „Laut Gedacht“ des extrem rechten Netzwerks „Ein Prozent“ gelöscht. Youtube verwies auf schwerwiegende oder wiederholte Verstöße gegen die Richtlinien der Community. Das Format „Laut gedacht“ hatte zuletzt 55.000 Abonnenten und sieben Millionen Aufrufe. 199 Videos waren in den vergangenen fünf Jahren erschienen. Philip Stein von „Ein Prozent“ sprach von einem „brutalen Kahlschlag“ gegen das Netzwerk. Man wolle in jedem einzelnen Fall Klage erheben (hma).

„Bombenhirn“ verstorben

Die Partei „Die Rechte“ hat den Tod von Peter Naumann bekannt gegeben. Der 1952 in Wiesbaden geborene Diplom-Chemiker war in den 1970er Jahren für die „Jungen Nationaldemokraten“ aktiv. 1978 verübte Naumann einen Sprengstoffanschlag auf das antifaschistische Denkmal Fosse Adreatine in der Nähe von Rom. Aus Protest gegen die Ausstrahlung des Filmes „Holocaust“ sprengte er zwei Fernsehsendemasten. 1982 plante er die Befreiung von Rudolf Heß aus dem Kriegsverbrechergefängnis in Berlin-Spandau. Nachdem er 1985 den „Völkischen Bund“ gegründet hatte, wird er 1987 verhaftet. Wegen drei Sprengstoffanschlägen, Verabredung zum Mord und Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz wird er im Jahr 1988 zu vier Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. 1996 übergibt Naumann, dessen Aktivitäten ihm den Beinamen „Das Bombenhirn“ einbrachte, dreizehn Erddepots mit größeren Mengen Sprengstoff an die Polizei und veröffentlicht eine Erklärung zur „kämpferischen Gewaltfreiheit“. In den 2000er Jahren arbeitete Naumann als persönlicher Referent für einen NPD-Abgeordneten im sächsischen Landtag und später für die dortige Fraktion (hma).