hma-meldungen 1-2022

8. Januar 2022

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Themen: Motorradclub solidarisiert sich mit „Spaziergängern“ // Neuer Chefredakteur bei „Zuerst!“ // AfD verliert zwei weitere Bundestagsabgeordnete

Motorradclub solidarisiert sich mit „Spaziergängern“

Paderborn. Der erste deutsche Motorradclub geht spazieren und solidarisiert sich mit Demonstranten und Kritikern der Corona-Diktatur in Paderborn, heißt es auf der rechten Internetseite „philosophia perennis“ (05.01.2022). Man könne nicht von Freiheit reden und stattdessen kniend leben, so der rechte YouTuber und Aktivist Tim Kellner von Brothers Guard MC Germany. Kellner, ein ehemaliger Polizist, gilt als einer der einflussreichsten rechten YouTuber. Er betrachtet die Einwanderung seit dem Jahr 2015 als „Invasion“ und die Einwanderer als „Invasionsarmee“. Anfang 2020 machte er bundesweit von sich reden, als ein Berliner Gericht entschied, dass er die Politikerin Sawsan Chebli „islamische Sprechpuppe“ nennen darf (hma).

Neuer Chefredakteur bei „Zuerst!“

Selent. Die Vorstellung des neuen Chefredakteurs in der Januar-Ausgabe des extrem rechten Nachrichtenmagazins „Zuerst!“ ist kurz und knapp. Andreas Karsten, Jahrgang 1992, heißt es dort, habe Soziologie und Politikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg studiert und einen Abschluss Master of Arts im Fach Soziologie. Darüber hinaus war Karsten aber auch Teil des identitären Projektes „Kontrakultur Halle. Dieses unterhielt dort von 2015 bis 2019 ein Hausprojekt, das u.a. von Götz Kubitschek, dem Redakteur der extrem rechten Zeitschrift „Sezession“, unterstützt wurde. Karsten gehört auch zu den Autoren dieses rechten Blattes und ist zugleich Mitglied der „Halle-Leobener Burschenschaft Germania“. Ende vergangenen Jahres hatte er das Amt des Schriftleiters der „Burschenschaftlichen Blätter“ übernommen. In der Januar-Ausgabe des Rechtsaußen-Blattes „Zuerst!“, für das Karsten nun presserechtlich verantwortlich ist, sind es gleich vier AfD-Politiker, die sich dort interviewen lassen (hma).

AfD verliert zwei weitere Bundestagsabgeordnete

Berlin. Zwei weitere Bundestagsabgeordnete der AfD haben ihren Austritt aus der Partei und der Fraktion erklärt. Uwe Witt aus Schleswig-Holstein begründete seine Entscheidung mit „Grenzüberschreitungen“ von AfD-Mitgliedern. Er wolle sein Mandat weiter ausüben. Er habe öffentlich immer klare Positionen in Bezug auf parteiinterne Vorgänge artikuliert. Der Bundestagsabgeordnete Johannes Huber aus dem Wahlkreis Freising bestätigte der „Süddeutschen Zeitung“ seinen Austritt. Er wolle einen klaren Schnitt machen. Rüdiger Lucassen, Vorsitzender der AfD in Nordrhein-Westfalen, erwartet weitere Austritte aus der AfD-Bundestagsfraktion. Es gebe „grundsätzliche Probleme“ in Fraktion und Partei, so Lucassen gegenüber den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. Die beiden Fraktionsvorsitzenden der AfD im Bundestag, Alice Weidel und Tino Chrupalla, wiesen parteiinterne Kritik an ihrer Arbeit vehement zurück. Dass auch in den eigenen Reihen versucht werde, daraus politisches Kleingeld zu schlagen, sei kein guter Stil und zeuge von schlechtem Urteilsvermögen, so Weidel gegenüber der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (04.01.2022) (hma).