Neues vom rechten Rand
27. Dezember 2022
Am Volkstrauertag haben der Kreisverband und die Ratsfraktion der Kölner AfD auf einem Kölner Friedhof den „Gefallenen und Opfern von Krieg und Vertreibung“ gedacht. Dem Foto nach ein recht überschaubares Häuflein. Mangelnde Aktivitäten nach außen versucht die Ratsfraktion der AfD mit Verbalradikalismus auszugleichen. Da wird aus dem Versuch der Stadt, eine Verkehrsberuhigung in der Deutzer City zu erreichen, schnell ein „linksgrünes Verkehrsexperiment“ bzw. ein „linksgrüner Aktivismus“, welcher aus „ideologischer Verbohrtheit“ erfolgt sei. Da wird aus einem Versuch einer Verkehrsberuhigung in einem Veedel schnell ein „Kampf gegen die wertschöpfenden Milieus, die Unternehmer und (die) hart arbeitende Bevölkerung“, so Christer Cremer von der AfD. Dabei ist es die AfD, die ihren politischen Gegnern im wieder vorwirft, mit einem „ideologischen“ Hintergrund zu arbeiten. Selbst der alljährliche Sauftourismus am 11.11. in der Innenstadt wird politisiert. Bei der Aufklärung der Straftaten am 11.11. dürfe es keine „politische Korrektheit“ geben, so die AfD. Dabei gibt es diese gar nicht. Und um das Feindbild Migration zu pflegen, fordert die AfD die Benennung der „soziokulturellen Hintergründe, die Nationalität aber auch alle anderen relevanten Tätermerkmale“. In einem Atemzug wird dann noch gleich die „falsche Coronamaßnahmen-Politik“ gegeißelt, unter der die Jugendlichen jahrelang leiden mussten.
Unterdessen wirbt der Kölner Börsianer Max Otte, zuletzt erfolgloser Kandidat der AfD für das Amt des Bundespräsidenten (weswegen die CDU ihn aus der Partei ausschloss) weiterhin mit großen Anzeigen in der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“ für seine Firma „Privatinvestor Kapitalanlage GmbH“ am beschaulichen Gustav-Heinemann-Ufer in Köln. Unter der gleichen Anschrift wie Max Ottes Firma befindet sich nach wie vor das Kölner Büro der konservativen „WerteUnion“, dessen Bundesvorsitzender der Unternehmer Max Otte bis zu seinem Rücktritt im vergangenen Jahr war. Noch am 9. November fand dort eine Gesprächsrunde mit vier Mitgliedern der „WerteUnion“ statt. Unter dem Motto „Vier verschiedene Charaktere, eine WerteUnion“ beteiligten sich an der Gesprächsrunde Simone Baum, Michael Kuhr, Tim Schnitger und Martin Lohmann. Letzterer kommt aus dem „Lebensschützer“-Spektrum und gehört zu den Autoren der „Jungen Freiheit“. Simone Baum ist eine CDU-Politikerin aus Engelskirchen. 2016 war sie Sprecherin eines „Konservativen Kreises“, später aktiv im „Freiheitlich-Konservativen Aufbruch“, bevor sie zur „WerteUnion“ stieß und dort zuletzt das Amt der Landesvorsitzenden in NRW innehatte. hma