Das Landeskriminalamt (LKA) hat im letzten Jahr eine Untersuchung zu den ehemaligen LKA-Chefs unterstützt und gefördert. Die Ergebnisse sind erschütternd. Demnach war Der erste Leiter des LKA‘s nach 1945 Friedrich Karst. Karst war aktiv an der Mordaktion an 71 Häftlingen in der Wenzelbergschlucht bei Langenfeld beteiligt. Nach seinen eigenen Aussagen hat er die Gefangenen zum Sammelplatz geführt und mitgeholfen, die Grube mit den Leichen zuzuschütten. Friedrich Karst – Jahrgang 1891 – gehörte seit 1919 der Kriminalpolizei in Wuppertal an. Er qualifizierte sich für erkennungsdienstliche Aufgaben. Über seine Zeit während des Nazi-Faschismus ist über ihn folgende Beurteilung aktenkundig:
Polizeipräsidenten mit NS-Vergangenheit
24. April 2020
Faschismus, Polizei, Vergangenheitsbewältigung, Wenzelnbergschlucht
„Buchenwald war auch im Rhein-/Ruhr-Gebiet“
18. April 2020
KZ Buchenwald, KZ-Außenlager, Pressemitteilung

Eine der vielen Aktionen am 18./19.04.2020, hier in Gelsenkirchen-Horst zur Erinnerung an das Außenlager Gelsenberg.
Auch wenn die Abstandsregeln für Aktivitäten die Draussen stattfinden, eine starke Einschränkung bedeuten, war es der VVN-BdA wichtig an den Tag der Selbstbefreiung des Konzentrationslagers Buchenwald vor 75 Jahren zu erinneren. Heute fast vergessen sind die vielen Buchenwald-Außenlager auch an Rhein und Ruhr. Sie waren oft in der Nähe von Rüstungsbetrieben. Mit kleinen Aktionen, gleichzeitig in fünf Städten haben wir an die vielen Opfer der Nazibarbarei gedacht. Das besondere an Buchenwald war jedoch, dass den Häftlingen am 11. April 1945 die Selbstbefreiung gelungen ist. Das Erbe von Buchenwald ist auch der Schwur, den die ehemaligen Häftlingen einige Tage nach der Selbstbefreiung leisteten: „… Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. …“ Wir dokumentieren hier unsere Presseerklärung. Weitere Berichte finden sich auf den Seiten unserer Kreisvereinigungen Bochum, Essen und Gelsenkirchen.
Petition: 8. Mai zum Feiertag machen! Was 75 Jahre nach Befreiung vom Faschismus getan werden muss!
17. April 2020
Ich überlebte als Mitglied des „Mädchenorchesters“ das deutsche Vernichtungslager Auschwitz und konnte vor 75 Jahren auf dem Todesmarsch der Häftlinge des KZ-Ravensbrück der SS entkommen. Ich bin Vorsitzende des Auschwitz-Komitees in der BRD e.V und Ehrenpräsidentin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.
Ich fordere: Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes. Dies schrieb ich in einem offenen Brief am 26. Januar 2020 „an die Regierenden und alle Menschen, die aus der Geschichte lernen wollen“.
Silvia Rölle zum Ostermarsch Rhein Ruhr 2020
11. April 2020
Hallo liebe virtuellen Ostermarschiererinnen und -marschierer!
Eins muss vorweg einmal gesagt werden:
In meinem nächsten Leben werde ich ein Virus. Dann bin ich nämlich sehr mächtig. Corona hat es nämlich geschafft – die Kriegsübung Defender wurde zum größten Teil abgesagt.
Was Corona leider nicht geschafft hat ist ein Umdenken der Regierenden. Feindbilder werden weiter geschürt. Nach wie vor wird auf militärische Lösungen gesetzt und nicht der Dialog gesucht. Da bleibt kein Raum für Überlegungen die eingesparten Gelder für die abgebrochene Kriegsübung Defender in unser Gesundheitssystem zu stecken. Über die Kürzung des Rüstungsetats wird nicht eine Sekunde nachgedacht. Wie gut könnten die freiwerdenden Gelder unser Gesundheits- und Sozialsystem gebrauchen.
Wo angesichts von Corona Solidarität und internationale Zusammenarbeit geboten ist hält die Bundesregierung an Sanktionen gegenüber anderen Ländern fest und verhindert somit eine effektive Bekämpfung der Pandemie.
hma-meldungen 8-2020
10. April 2020
AfD, CDU, Compact, Der III. Weg, Deutsche Stimme, DFB, Naidoo, NPD, Uwe Junge
„Deutsche Stimme“: Zeitschrift statt Zeitung
Die Zeitung „Deutsche Stimme“, Organ der NPD, wird künftig als Zeitschrift erscheinen. Dies meldete Ende März die NPD auf ihrer Internetseite. Schon die April-Ausgabe starte „als hochwertiges Magazin neu“. „Mit völlig neuer Aufmachung, doch auf dem bekannten und bewährten journalistisch überragenden Niveau“, so die NPD. Nur dumm, dass gerade jetzt, wo sich das NPD-Organ völlig neu erfindet, die Corona-Krise dem einen Strich durch die Rechnung macht und der Zeitschriftenhandel riesige Einbrüche vermeldet (hma).
hma-meldungen 7-2020
29. März 2020
AfD, Bayern, Berliner Zeitung, Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Höcke, Kommunalwahl, Oscar Romero, Republikaner
AfD-Landtagsabgeordneter ausgetreten
Düsseldorf. Nic Peter Vogel, ehemals verkehrspolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion in NRW, ist aus Partei und Fraktion ausgetreten. Er gehört nun als fraktionsloses Mitglied dem NRW-Landtag an. Die AfD-Landtagsfraktion bedauerte diesen Schritt und forderte Vogel auf, sein Mandat zeitnah niederzulegen. Der Düsseldorfer ist der vierte Abgeordnete, der die AfD-Landtagsfraktion verlassen hat (hma).
Neuausgabe von „Mörderisches Finale“ erschienen
29. März 2020
Die Naziverbrechen in der Endphase des Krieges als Vorbereitung auf die Nachkriegszeit
Im vorliegenden neu und erweitert herausgegebenen Buch des Internationalen Rombergparkkomitee/Förderverein Gedenkstätte Dortmunder Steinwache sowie der VVN-BdA mit dem Titel „Mörderisches Finale“ werden zahlreiche Tatorte von Todesmärschen und Gestapo-Morden an Insassen von Haftanstalten kurz vor Kriegsende dokumentiert. Es war als erste Auflage 2008 das erste Buch dieser Art, und erst danach nahm sich die Geschichtswissenschaft des Themas an. Wir dokumentieren das schriftliche Referat, denn die Veranstaltung, auf der die Präsentation am 22. März 2020 in Essen erfolgen sollte, fiel wegen Corona aus.
In den letzten vier Monaten vor Kriegsende verschärften die Nazis noch einmal den Kurs ihrer historisch einmaligen Massenverbrechen. Sie ermordeten Zehntausende Häftlinge mittels „Todesmärschen“, Standgerichten und Massakern, die von der Gestapo ausgeführt wurden. Diese Morde wie auch die Massaker in den Konzentrationslagern entsprachen dem Nachkriegs- und Überlebenskonzept des deutschen Faschismus.
Neuausgabe von „Mörderisches Finale“ erschienen weiterlesen »
Fünf Bücher der „Kinder des Widerstandes“ erschienen
29. März 2020
Dem Widerstand ein Gesicht geben – Zeug/innen der Zeitzeugen melden sich zu Wort
Töchter und Söhne sowie Freundinnen und Freunde von Verfolgten des Naziregimes und Widerstandskämpfer/innen melden sich zu Wort und erzählen die Geschichte ihrer Eltern und Vorbilder.
Vor einigen Jahren haben sich Alice Czyborra, geb. Gingold, Inge Trambowsky, geb. Kutz, Traute Sander, geb. Burmester und Klara Tuchscherer, geb. Schabrod aus Nordrhein-Westfalen zusammengefunden und damit begonnen, die Geschichten ihrer Familien aufzuschreiben. Sie kommen alle aus Arbeiterfamilien. Ihre Angehörigen hatten Widerstand gegen das Naziregimes geleistet und wurden deswegen verfolgt. Der Gruppe schlossen sich weitere „Kinder des Widerstandes“ an.
Exakt 50 von ihnen haben inzwischen ihre Geschichte aufgeschrieben. Sehr wertvoll sind die Fußnoten zur Erklärung der Texte, geschrieben von Renate Hartmann. Dadurch könnten die Texte auch zur Schulliteratur werden.
Fünf Bücher der „Kinder des Widerstandes“ erschienen weiterlesen »
Landesdelegiertenkonferenz 2020 in Oberhausen
22. März 2020
Landesdelegiertenkonferenz 2020, Oberhausen
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten NRW stellt ihre künftige Arbeit unter die Losung „Faschismus an der Macht darf nie mehr eine Option sein“. 70 Delegierte und zahlreiche weitere Aktivist*innen aus 25 Städten Nordrhein-Westfalens haben beraten, wie die Organisation künftig arbeiten wird, nachdem in NRW die Aberkennung der Gemeinnützigkeit abgewendet wurde und zugleich eine Welle der Solidarität erfolgte. Auch Delegierte der rund 200 neuen Mitglieder waren in Oberhausen vertreten.
Rechenschaftsbericht „Verbrechen der Wirtschaft“
22. März 2020
Landesdelegiertenkonferenz 2020, Oberhausen, Rechenschaftsbericht
vorgetragen von Ulli Sander
Liebe Freundinnen und Freude, liebe Kameradinnen und Kameraden!
Unsere Rallye „Verbrechen der Wirtschaft an Rhein und Ruhr 1933-1945“ hat nun schon viele Stationen erreicht, und fast alle Kreisorganisationen unserer NRW-VVN haben daran teilgenommen. Die Ergebnisse wurden in Büchern, Broschüren, Flyern und auf unseren Websites festgehalten. Manchmal gelang es auch, in den Städten, in denen wir mit Enthüllungen auftraten, Objekte des Gedenkens zu schaffen: Tafeln, Straßenumbenennungen, Anträge an die Stadtparlamente, kleine Schriften kamen heraus.
Ganz großer Höhepunkt war die Herausgabe von Günter Gleisings Buch „Verbrechen der Wirtschaft – Der Anteil der Wirtschaft an der Errichtung der Nazidiktatur, der Aufrüstungs-und Kriegspolitik im Ruhrgebiet 1925-1945“, 2017 Verlag Ruhrecho.
Rechenschaftsbericht „Verbrechen der Wirtschaft“ weiterlesen »