Franciszek Banaś und Wacław Ceglewski: Hingerichtet wegen „verbotenen Umgangs“

7. April 2019

Franciszek Banaś in der Uniform der Ulanen

„Vor 75 Jahren – am 14. August 1942 – wurden die beiden Polen Franciszek Banaś und Wacław Ceglewski in Greven (Münsterland) hingerichtet. Sie gehörten zu den mehreren Millionen im Deutschen Reich während des Zweiten Weltkrieges zwangsweise zur Arbeit eingesetzten Kriegsgefangenen und ausländischen „ZivilarbeiterInnen“.

Gemäß der NS-Ideologie unterlagen die in der Kriegswirtschaft ausgebeuteten ausländischen ZwangsarbeiterInnen einer mehr oder weniger rassistischen Behandlung und waren auch häufig Opfer einer rigiden Verfolgung. Die Grundlage dafür bildete eine spezielle Gesetzgebung – für die als „rassisch minderwertig“ angesehenen polnischen und sowjetischen ZivilarbeiterInnen („Ostarbeiter“) wurde sogar ein umfangreiches Sonderrecht geschaffen. Zuständig für die Durchsetzung der „Ausländerpolitik“ und damit auch für die Verfolgung der AusländerInnen war das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) mit seiner Gestapo. Deren verbrecherische Tätigkeit wäre aber unmöglich gewesen ohne die zutragenden Polizeibehörden und vor allem nicht ohne die zahlreichen Denunziationen von (vermeintlichen) Regelverstößen der AusländerInnen durch die „deutschen Volksgenossen“. […]“.

Den Gedenkartikel von Christoph Leclaire zum 75. Jahrestag im August 2017 im Archiv weiterlesen.

 

Stolpersteine für Franciszek Banaś und Wacław Ceglews

Nachtrag im März 2019

Auf Initiative der VVN/BdA Münster fand anlässlich des 75. Jahrestages der Ermordung von Franciszek Banaś und Wacław Ceglewski im August 2017 die erste offizielle Gedenkveranstaltung am Hinrichtungsort statt. Im Jahr darauf wiederholten die Veranstalter das Gedenken mit dem Ziel, diesen Jahrestag zu einem festen Bestandteil der NS-Erinnerung (in Greven) zu machen.
Ein Gedenken der Stadt Greven selbst an die beiden NS-Opfer findet inzwischen bei den Ende 2017 auf dem Grevener Marktplatz verlegten Stolpersteinen statt. Dort wird nun Franciszek Banaś und Wacław Ceglewski zumindest am Volkstrauertag mit einer Schweigeminute im Zuge der städtischen „Gedenkstunde für den Frieden“ gedacht.

Presseberichte über die Gedenkveranstaltungen und die Stolpersteinverlegung:

Ausgegrenzt und hingerichtet, Westfälische Nachrichten Greven 15.08.2017

Drei Steine für fast Vergessene, Westfälische Nachrichten Greven 03.11.2017

Erinnerung an Hinrichtung, Westfälische Nachrichten Greven 15./16.08.2018

Eine Gedenkstätte für die Zwangsarbeiter der Dortmunder Stahlindustrie entsteht

3. April 2019

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Blick vom Kaiserberg auf den Phoenix-See und Hörde (Foto Frank Vincentz, Wikipedia).

Im Dortmunder Phönix-See steht ein Denkmal zu Ehren eines Produktionsmittels: die Thomasbirne, ein Konverter aus der Stahlproduktion, die hier jahrzehntelang in Betrieb war, bevor das Areal geflutet wurde. Daneben wird es – wenn alles gut geht – bald ein weiteres Denkmal geben: das Denkmal für die Produzenten, in diesem Fall für die Zwangsarbeiterinnen.

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hma-meldungen 07-2019

28. März 2019

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Parteistatus aufgegeben

NRW. Die selbsternannte „Bürgerbewegung Pro NRW“ hat auf einem außerordentlichen Parteitag beschlossen, ihren Parteistatus aufzugeben. „Pro NRW“ will künftig als „überparteilicher Verein im vorpolitischen Raum“ wirken, so Vorsitzender Hans-Herbert Schneider. Zusammenarbeiten will man in Zukunft mit dem Verein „Gelbe Westen“ um den aus der AfD ausgeschlossenen Thomas Matzke und mit der ebenfalls von ehemaligen AfD-Mitgliedern gegründeten Partei „Aufbruch Deutscher Patrioten“ (hma).

 

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hma-meldungen 06-2019

16. März 2019

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Kundgebung vor Buchmesse

Leipzig. Die Partei „Die Rechte“ will am Samstag, den 23.März, vor den Toren der Leipziger Buchmesse demonstrieren. Unter dem Motto „Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut! – Stoppt die Zensur auf der Leipziger Buchmesse!“ will die extrem rechte Partei in Kooperation mit dem „Sturmzeichen-Verlag“ dort auftreten. Letzterer gibt das Magazin „Nationaler Sozialismus Heute“ heraus. Die Leipziger Buchmesse lehnte eine Teilnahme des Verlages mit der Begründung ab, dass der „Verfassungsschutz“ den Verlag dem „rechtsextremen neo-nationalistischen Spektrum“ zuordnet. Auf der Kundgebung vor der Buchmesse sollen „mehrere bekannte Redner und Publizisten sprechen“. Der „Sturmzeichen-Verlag“ wolle an einem Infotisch sein Verlagsangebot vorstellen und seine Publikationen an interessierte Bürger verschenken, so „Die Rechte“. Im Anschluß an die Kundgebung bestehe „die Möglichkeit zum gemeinsamen Besuch der Buchmesse“. Der genaue Kundgebungsort werde noch bekannt gegeben (hma).

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Die Mundtotmacher

8. März 2019

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Ulrich Sander und Karl Liebknecht

Ulrich Sander über kalte Krieger

The same procedure as every year! In Bayern wird der Verfassungsschutzbericht zum Vorjahr stets im Sommer vorgelegt. Und jedes Jahr muss ein Zitat von Ulrich Sander dabei sein, das belegen soll, dass die VVN-BdA eine linksextremistisch beeinflusste Organisation ist. Das äußere sich darin, so die verleumderische These, dass diese Organisation einen „kommunistisch orientierten Antifaschismus verfolgt“ und die „parlamentarische Demokratie“ als Vorstufe zum Faschismus bekämpft. Im letzten Jahr wurde der VS Bayerns bei der UZ fündig. In einem Beitrag zu „70 Jahre VVN als Friedensbewegung“ war die VVN-Losung gegen den Hauptfeind zu lesen: „Deutsche Großmachtträume platzen lassen“, schrieb ich. Das sei Originalton Karl Liebknecht, meinte der VS.

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Nach INF-Kündigung droht die atomare Katastrophe

6. März 2019

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Bernhard Trautvetter, VVN- und Friedensaktivist aus Essen, hat in „Ossietzky“ eine tief gehende Einschätzung der Gefahren für den Frieden – auch und gerade für den Frieden in unserem Bundesland NRW – veröffentlicht, die sich nach der Aufkündigung von INF durch die USA ergeben. Gleich ob es neue Mittelstrecken-Nachrüstungs-Lügen geben wird und ob eine solche Rüstung wirklich wahr wird, für NRW ist schon jetzt die Gefahr groß, dass es zum Ziel von Raketenschlägen wird. Denn mit dem NATO-Kommando für Flugobjekte aller Art in Kalkar und Uedem und mit dem NATO-„Gehirn“ JAPCC – in Kalkar stationiert und jährlich in Essen tagend – bestehen Einrichtungen aggressiver Kriegsführung gegen den Osten, die uns alle beunruhigen müssen. Das wird im folgenden Beitrag thematisiert, – aber was bei Drucklegung von „Ossietzky“ noch nicht bekannt war, kommt nun noch hinzu. Die Schaffung und Stationierung von neuen Spionageflugzeugen der Bundeswehr und der NATO in Geilenkirchen, die in Angriff genommen wurden. Obwohl damit die Bombenziele in Russland erkundet werden sollen, nennt die Bundeswehrführung (und Medien wie die „Süddeutsche“) das Projekt eines, das den Frieden sicherer machen soll. Hier der Wortlaut von Bernhard Trautvetters Artikel, der zum Ostermarsch und auch zu den Herbstaktionen in Kalkar und Essen, die wieder notwendig werden, einstimmen soll.

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Aus Degussa/Degesch/Zyklon B wurde EVONIK

1. März 2019

Sponsoren für den Sport und für die Massenvernichtung

In die militarisierte Gesamtgesellschaft Deutschlands passten sich die IG Farben- und Degussa- wie Degesch-Nachfolger gut ein. Eine Betrachtung von Ulrich Sander

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Eigentums- und Machtverhältnisse bei Daimler, BMW und VW

1. März 2019

Von ehemals vielen deutschen Autoherstellern blieben drei, Daimler, BMW und VW übrig. Die drei sind Weltkonzerne. Sie wären nie so garoß geworden ohne die Rüstungsgewinne und die Zwangsarbeiterausbeutung im Zweiten Weltkrieg und als Komplizen der Nazis.

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hma-meldungen 05-2019

1. März 2019

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„Die Rechte“-Demo in Dortmund am 25.Mai

Dortmund. Die Partei „Die Rechte“ kündigt eine Demonstration in Dortmund anlässlich des 70.Jahrestages der Gründung der Bundesrepublik Deutschland an. “70 Jahre BRD? Wir feiern nicht!”, heißt es in dem Aufruf für den 25.Mai, einen Tag vor der Europawahl. In der BRD sei ein „System aufgebaut“ worden, dass „konsequent gegen das eigene Volk gerichtet ist“ und „als willige Marionette fremden Interessen dient und von den Herrschenden als Übergangsstadium in die „United States of Europe“ gesehen wird, die nach dem Vorbild der USA entstehen sollen“. Gefordert werden unter dem Aufruf „70 Jahre sind genug“ die „nationale Souveränität und ein starkes Deutschland in einem freien Europa!“. Stattfinden soll die Demonstration um 13 Uhr an einem bislang noch nicht genannten Ort in Dortmund. Im Vorfeld soll es eine „Informationskampagne“ geben. Außerdem wird zur Organisierung von „Reisegruppen“ aufgerufen (hma).

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Kritische AfD-Ausstellung „Keine Alternative“ im Land unterwegs

22. Februar 2019

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Kritische Ausstellung zur AfD „Keine Alternative“, hier am 06.02.2019 in Gelsenkirchen.

Die VVN-BdA hat im Sommer 2018 eine zweite Fassung ihrer AfD-Ausstellung vorgestellt, die auf elf Tafeln die zentralen Positionen der Partei kritisch hinterfragt, ideologische Kontinuitäten zum deutschen Faschismus belegt und an markanten Beispielen von AfD-Funktionären zeigt, wie diese Haltung im völkisch-nationalistischen Milieu verankert ist. Als Wanderausstellung „wandert“ sie derzeit durch Nordrhein-Westfalen, um die kritische Auseinandersetzung mit der sogenannten „Alternative für Deutschland“ zu fördern.

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