hma-meldungen 14-2021

10. August 2021

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Der 1. August in Berlin: Ballweg im „Compact“-Interview

Berlin. Die geplante Großdemo der „Querdenker“-Szene am 1.August in Berlin wirft ihre Schatten voraus. Die Online-Ausgabe der extrem rechten Zeitschrift „Compact“ hat am 17.Juli Michael Ballweg von „Querdenken-711“ interviewt. Auf der Demonstration am 1.August vergangenen Jahres in Berlin sei man noch ein recht unorganisierter Haufen gewesen, so Ballweg. Dieses Jahr sei man viel besser vernetzt und wisse, wer was kann und wer wo am besten eingesetzt werden könne. In diesem Jahr habe man sogar einen Satellitenwagen zur Verfügung, erklärt Ballweg. Man müsse also einen Satelliten abschalten, damit die Demonstration nicht mehr live übertragen werden kann. Eigentlich wolle man vom 1. bis zum 29.August in Berlin bleiben, so Ballweg. Denn am 29.August soll es die nächste große Demonstration in Berlin geben. Man werde sehen, inwieweit sich genügend Teilnehmer motivieren lassen, ihren Sommerurlaub in Berlin zu verbringen. Am 1.August will man auf der Bühne „ein tolles Konzept für die Bundestagswahl vorstellen“. Die Bundesregierung werde da massiv unter Druck gesetzt. Man wolle eine Alternative präsentieren, ohne Werbung für irgend eine Partei zu machen. „Mit der Corona-Krise haben die Kräfte, die sie in die Welt gesetzt haben, einfach übertrieben“, so Ballweg. Organisiert wird die Anreise zur Demonstration unter dem Motto „Sommer der Freiheit“ u.a. mit Bussen. Von mehr als 80 Haltestellen im ganzen Land werden Busse nach Berlin fahren. Organisiert von Kaden-Reisen in Plauen (hma).

„GegenUni“ gegründet

Frankfurt/Main. „An deutschen Unis haben linke Ideologen das Sagen, nonkonforme Studenten müssen sich bislang damit arrangieren“, heißt es auf der Internetseite des extrem rechten Netzwerks „Ein Prozent“. Nun will eine „GegenUni“ einen „geistigen Freiraum“ schaffen und sich mit Ideen und Denkern auseinandersetzen, die an den linken Fakultäten keinen Platz mehr haben, so „Ein Prozent“. Unter den Namen „GegenUni“ hätten sich „junge, rechte, konservative Geistes- und Sozialwissenschaftler“ versammelt, um ein klassisches Fernuni-Konzept zu präsentieren, „um die metapolitische Dominanz von Links zu brechen“, wie es auf der Internetseite der „GegenUni“ heißt. Dies will man mit Lesekreisen, Seminaren, Gastvorträgen und persönlicher Vernetzung erreichen. Beginnen will man im Sommersemester 2021 u.a. mit Büchern des NS-Staatsrechtlers Carl Schmitt, Ernst Jünger, Alain des Benoist („Kritik der Menschenrechte“) und Hannes Hofbauer („Kritik der Migration“). Um „Teil einer neuen rechten Bewegung“ zu werden, muss man denn auch mindestens 7 Euro pro Monat bezahlen. Seinen Sitz hat die „GegenUni“ – laut Impressum – in Frankfurt/Main und wird von Erik Ahrens vertreten (hma).

„Werte-Union“ im Umbruch

In Berlin sind die Landesvorsitzenden der „Werte-Union“, Bernd Pfeiffer und Dietmar Mehrens, aus der Organisation ausgetreten. Mit Max Otte, dem neuen Bundesvorsitzenden, habe die Organisation „sämtliche Anknüpfungspunkte zur Union verloren“, heißt es von diesen. Die Landesvorstände aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Sachsen-Anhalt haben dem Bundesverband der „Werte-Union“ bereits den Rücken gekehrt, schreibt die rechte Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (29-2021). Der bayerische Landesverband firmiert wieder eigenständig unter dem Namen „Konservativer Aufbruch“. Oliver Kämpf, ehemaliger Vizevorsitzender des Landesverbandes Baden-Württemberg, beklagte nach der Wahl Ottes „eine Annäherung an völkische und nationalistische Themen“. Die „Werte-Union“ selbst widersprach den Vorwürfen. Die Organisation bleibe „fest verankert im christdemokratischen und christsozialen Wertekanon“ (hma).