hma-meldungen 15-2021

10. August 2021

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AfD-Spitze will Ämtersperre für Helferich

NRW/Dortmund. Geht es nach dem Willen des AfD-Parteivorstandes, darf der nordrhein-westfälische AfD-Bundestagskandidat Matthias Helferich zwei Jahre lang kein Parteiamt mehr wahrnehmen. Ein entsprechender Antrag wurde von der AfD-Spitze an das Landesschiedsgericht der AfD in NRW gestellt. Dieses muss nun darüber entscheiden, ob eine Ämtersperre „wegen erheblichen Verstoßes gegen die Ordnung und Grundsätze sowie die Satzung der Partei“ beschlossen wird. Der auf den aussichtsreichen siebten Platz der Landesliste NRW zur Bundestagswahl gewählte Helferich hatte sich in einem Chat als „freundliches Gesicht des NS“ bezeichnet. Dies sei jedoch lediglich eine Fremdzuschreibung von linken Bloggern gewesen, die er „persifliert“ habe, führte er in einem Video aus. Für einen Parteiausschluss Helferichs hatte es im AfD-Parteivorstand keine Mehrheit gegeben. Für den Co-Vorsitzenden der AfD in NRW, Michael Schild, sei dies eine „zu geringe Massnahme“, so Schild gegenüber der „Neu Ruhr/Neue Rhein Zeitung“. Helferich, Jurist aus Dortmund, ist einer der beiden stellvertretenden Landesvorsitzenden der AfD in NRW. Der Jugendverband der AfD, die „Junge Alternative“ in NRW, hatte Helferich als ihren Spitzenkandidaten bezeichnet (hma).



AfD-Wahlkampfauftakt in Schwerin

Schwerin. Die AfD will ihre Auftaktveranstaltung zur Bundestagswahl am 10. August in Schwerin durchführen. Diese soll um 18 Uhr im Alten Garten, gegenüber dem Schweriner Schloss, unter dem Motto „Deutschland. Aber normal“ stattfinden. Als Redner werden die beiden Spitzenkandidaten der AfD, Alice Weidel und Tino Chrupalla, sowie Leif-Erik Holm und Nicolaus Kramer angekündigt. Gemeinsam wolle man „ein starkes und unübersehbares Zeichen für ein normales Deutschland“ setzen, heißt es auf der Internetseite der AfD (hma).

„Ein Prozent“-Livestream mit Roger Beckamp

Köln. Das extrem rechte Netzwerk „Ein Prozent“ hat einen Livestream mit dem Kölner AfD-Landtagsabgeordneten Roger Beckamp erstellt. Mit Beckamp wollte „Ein Prozent“ „über das Thema Gegenkultur reden“. Herausgekommen sei „ein Gespräch, das eigentlich jeder AfD-Vertreter hören müsste“, heißt es auf der Internetseite von „Ein Prozent“.  Beckamp mache nämlich etwas, was viele AfD-Abgeordnete nicht tun. Er nutze seine Pauschalen vom Landtag, „um gute, patriotische und sinnvolle Projekte zu unterstützen“. Vor kurzem habe Beckamp bekannt gegeben, dass er künftig 500 Euro monatlich an die Computerspielschmiede Kvltgames aus Österreich geben wolle. Das sind die Entwickler des Videospiels, das wegen Diskriminierung von der „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ auf ihren Index gesetzt wurde. Warum verstehen nicht mehr AfD-Parlamentarier, „wie wichtig das patriotische, außerparlamentarische Vorfeld – sprich die Jungs und Mädels auf der Straße, in den Redaktionsstuben und hinter den Kameras – ist? Beckamp wolle, dass dieses Wissen „fest in der DNA der AfD eingefügt“ werde, heißt es auf der Internetseite von „Ein Prozent“ (hma).

Militante Basis
NRW. Der 48jährige Mann, der am 1.August auf dem „Querdenker“-Aufmarsch in Berlin zu Tode kam, war ein Gründungsmitglied der Partei „dieBasis“ aus NRW. Nach Auskunft der Partei hatte dieser schon an der ersten großen Demonstration am 01.08.2020 in Berlin teilgenommen und dort einen LKW gefahren. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Berlin hatte der Mann am Sonntag eine Sperrkette der Polizei durchbrochen und dabei einen Polizisten umgerissen. Der Polizeibeamte verfolgte den Flüchtenden und brachte ihn zu Boden. Er wurde wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte vorläufig festgenommen. Nach dem Transport zur Identitätsfeststellung und weiteren Vorgangsbearbeitung erlitt der 48jährige einen Herzinfarkt. Ein Rettungswagen brachte den Mann in die Intensivstation der Charité, wo der Mann am Abend verstarb. Es wurde ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet (hma).