hma-meldungen 12-2018

19. Juni 2018

Compact“-Konferenz am 29.September in Bayern

Bayern. Die nächste „Souveränitätskonferenz“ des extrem rechten Magazins „Compact“ soll am 29.September an einem bisher noch nicht bekannten Ort in Bayern stattfinden. Bayern wurde ausgewählt auf Grund der dortigen Landtagswahl Mitte Oktober und des fortwährenden „Zustroms illegaler Flüchtlinge“ über die bayrische Grenze, heißt es in der Juni-Ausgabe von „Compact“. Als Referenten werden „Sicherheitsexperten, Polizisten und Politiker verschiedener Oppositionsparteien sowie ein Vertreter der Identitären Bewegung“ angekündigt. Auf der auch als „Grenzschutzkonferenz 2018“ benannten Veranstaltung werden „500 bis 1000 Besucher erwartet. Derzeit würden mehrere Lokalitäten geprüft, schreibt „Compact“ (hma).

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Rettet das Archiv des Widerstandes an Rhein und Ruhr

6. Juni 2018

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Jochen Vogler bei der Rettung von Archivgut.

Nach der Flut sucht es eine neue Bleibe!

Die Fluten, die in Wuppertal am vergangenen Dienstag aus den Gullilöchern emporstiegen, haben im Archiv der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten in der Gathe 55 erheblichen Schaden angerichtet. Wertvolle Schriftstücke aus den Hinterlassenschaften antifaschistischer Widerstandskämpfer, darunter Prozessakten, Protokolle und Niederschriften aus der Haft wurden z.T. stark beschädigt. Ihre Rettung bedarf großer Anstrengungen, auch finanzieller. Vor allem muss jetzt im Raum Rhein/Ruhr ein geeigneter neuer Raum gefunden werden, denn der bisher genutzt Keller ist vollkommen ungeeignet. Wir rufen dazu auf, der VVN-BdA zu helfen:

  • finanziell durch Spenden,
  • durch Beseitigung der entstandenen Raumnot,
  • durch freiwillige Helferinnen und Helfer (Mindestlohn können wir leider nicht bezahlen).

Der Landesausschuss der VVN-BdA NRW

Falk Mikosch – Silvia Rölle – Jochen Vogler

42107 Wuppertal, Gathe 55, nrw@vvn-bda.de, www.nrw.vvn-bda.de

Spendenkonto: Postbank Essen IBAN DE 03 3601 0043 0028 2124 35

32. Landesweite Konferenz antifaschistischer Initiativen und Organisationen | 09. Juni 2018

4. Juni 2018

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Die diesjährige 32. Konferenz antifaschistischer Initiativen und Organisationen NRW beschäftigt sich mit der zunehmenden Rechtsentwicklung und fragt, wie demokratische Kräfte die Initiative für Frieden und Gerechtigkeit zurückgewinnen können. Die alle zwei Jahre stattfindende Konferenz wird von der VVN-BdA Nordrhein-Westfalen ausgerichtet und lädt Aktive für Frieden, Antifaschismus, Antirassismus und aus den sozialen Bewegungen ein, miteinander zu diskutieren und ihre Kräfte zu bündeln.

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Zum Gedenken an den Solinger Brandanschlag vor 25 Jahren

1. Juni 2018

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Zwei herausragende Reden zum Gedenken an den nazistischen Solinger Brandanschlag vor 25 Jahren

jochen vogler – r-mediabase.eu

Wir veröffentlichen die Rede von Inge Krämer (VVN-BdA) beim Konzert „Rassismus bekämpfen – Das Leben feiern“ am 26.5. 2018 in der Solinger „Cobra“. Es wurde von der VVN-BdA Solingen veranstaltet und von den Naturfreund/innen, dem DGB und von Verdi unterstützt. Erinnert wurde an den 25. Jahrestag des Brandanschlags vom 29.5.1993 in Solingen.

Die beiden im Beitrag abgedruckten Fotos stammen von Jochen Vogler. Weitere Fotos der Veranstaltung finden sich bei r-mediabase, dem Forum für mediale Gegenöffentlichkeit.

Ein Teilnehmer der Veranstaltung schrieb an die VVN-BdA:

„Ihre Veranstaltung zum Gedenken an den Brandanschlag vor 25 Jahren hat uns alle tief beeindruckt. Die ergreifende Ansprache von Frau Krämer hat an Deutlichkeit nichts vermissen lassen und hat uns wieder einmal vor Augen geführt, wie feige viele der politischen Vertreter unserer Gesellschaft sind und wie wenig wir uns ernsthaft mit dem braunen Übel auseinandersetzen. Wilfried Schmickler hat das auf seine Weise noch einmal klar gemacht. Das Konzert mit Pippo Pollina war dann der angekündigte Höhepunkt des Abends und wegen des Ausdruckes seiner Texte und Lieder ein großartiges Erlebnis.“

Es folgt der Wortlaut der Rede von Inge Krämer – und darunter ihre Rede vor Solinger Schüler/innen. Inge Krämer wurde am 5. April 1937 in Herne geboren. Sie ist von Beruf Bilanzbuchhalterin, jetzt Rentnerin und lebt seit vielen Jahren in Solingen, wo sie Aktivistin in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten ist.

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Waffenschmiede Rheinmetall – ein Serienmassenmörder

8. Mai 2018

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Vor dem DGB-Haus in Düsseldorf fand zum 5. und 8. Mai eine Aktion statt, die den Konzern Rheinmetall in die Kritik nahm. „Rüstungsexporte Stoppen! Rheinmetall Entwaffnen! Keine schmutzigen Deals mit der Türkei!“ Unter diesem Motto fand am 5. Mai in Düsseldorf die Demonstration statt. Damit gab es am 200. Geburtstag von Karl Marx die passende Antwort von Kriegsgegnern auf die mörderische Verquickung von Kapital und Politik, des Rüstungskonzerns Rheinmetall AG mit der Berliner Regierung. Ulrich Sander sprach zum Thema „Rheinmetall“ in Berlin.

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Das Hartmut-Meyer-Archiv/Georg-Herde-Archiv der VVN-BdA

1. Januar 2018

Die Bestände des Hartmut-Meyer-Archivs gehen bis weit in die 1950er Jahre zurück. Gesammelt und ausgewertet werden Flugblätter, Zeitungen und Zeitschriften neofaschistischer und anderer extrem rechter Gruppierungen, Organisationen, Parteien und Verlage sowie Bücher aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Zudem gibt es eine umfangreiche Presseauswertung und eine (fast) vollständige Sammlung antifaschistischer Publikationen aus dieser Zeit. Darüber hinaus findet man eine Auswahl von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern aus der NS-Zeit. Genutzt wird das Archiv auf vielfältige Weise: Für die Recherche nach einschlägig rechten Organisationen und Personen mit Lokal- oder Regionalbezug, für Berichterstattungen in den Medien, für die Erstellung von Broschüren und Büchern, für Arbeiten im wissenschaftlichen Bereich wie auch für die Suche nach Quellen im Rahmen von juristischen Auseinandersetzungen. Zusätzlich werten wir regelmäßig mehrere Dutzend einschlägig rechte Internetportale aus, um ideologische oder organisatorische Veränderungen im Spektrum der extremen Rechten möglichst frühzeitig zu erkennen. Im Gegensatz zum sog. „Verfassungsschutz“ beobachten wir dabei auch sehr genau die personellen und ideologischen Verbindungen der extremen Rechten zur sog. „Mitte der Gesellschaft“.

Der Ursprung des Archivs

Den Grundstock für das heutige Archiv bildet der Nachlass des 1992 viel zu früh verstorbenen Diplompädagogen Hartmut Meyer aus Bonn/Wuppertal. Hartmut Meyer, der dem damaligen Bundesausschuss der VVN-BdA angehörte, war ein brillanter Kenner der verschiedenen Spielarten faschistischer Ideologie und des Organisations- und Mediengeflechts der Grau- und Braunzone. Er hatte in den 1980er Jahren einen großen Anteil daran, dass die Einflussversuche von – insbesondere „nationalrevolutionären“ – Neofaschisten auf die Ökologie- und die damalige Friedensbewegung aufgedeckt und bekämpft werden konnten. Auf Grundlage der Arbeiten des Faschismusforschers Reinhard Opitz (1934-1986) setzte Hartmut die Erforschung der Ideologie der so genannten „Neuen Rechten“ fort und klärte in Hunderten von Vorträgen auf Konferenzen und Veranstaltungen über Ziele, Strukturen und Akteure der verschiedenen Spektren der extremen Rechten auf. Nach dem Tod Hartmut Meyers wurde sein Archiv von der „Neofaschismus-Kommission“ der VVN-BdA in Nordrhein-Westfalen übernommen und die Recherchearbeit fortgeführt. Im Laufe der Jahre ergänzten noch weitere Sammlungen die Bestände. So zum Beispiel zu Burschenschaften und anderen studentischen Verbindungen sowie zu den religiösen Fundamentalisten. Auch der Nachlass eines ehemaligen Wehrmacht-Offiziers, eines „Artamanen“ aus Hessen, gehört dazu.

Georg-Herde-Archiv

Vor einigen Jahren übernahm das Archiv auch die Bestände des verstorbenen Frankfurter Journalisten Georg Herde. Georg Herde hatte von 1958 bis 1980 den regelmäßigen Informationsdienst „Neue Kommentare“ herausgegeben und zahlreiche Zeitungsartikel, Broschüren und Bücher verfasst. Bereits 1951 hatte er zu den Gründern des „Westdeutschen Flüchtlingskongresses“ gehört, dessen Ziel es war, dem politischen Einfluss der gerade neu gebildeten Revanchistenverbände auf die Millionen Umsiedler aus den ehemals deutschen Ostgebieten etwas entgegen zu setzen. Georg Herde forschte und publizierte über die Einflussnahme der Revanchistenverbände auf die bundesdeutsche Politik und prangerte die NS-Vergangenheit führender Politiker und Funktionäre der „Vertriebenen“-Verbände an. Diese griffen Georg Herde in ihren Medien scharf an und zerrten ihn mehrfach vor Gericht, was ihn sogar für einige Wochen in ein Untersuchungsgefängnis brachte.

Archiv der Neofaschismus-Abteilung der VVN-BdA

Seit Anfang 2010 befindet sich auch das Archiv der Neofaschismus-Abteilung des Bundesverbandes der VVN-BdA, die bis 1990 tätig war, in unseren Beständen. Dazu gehören u.a. „Dienstalterslisten“ der SS und höherer Polizeioffiziere, Informationen über die verschiedenen SS- und Waffen-SS-Verbände sowie Dossiers über führende NS-Funktionäre. Auch die seit den 1950er Jahren erscheinende HIAG-Zeitschrift „Der Freiwillige“ ist hier zu finden.

Archivbestand

Das heutige Archiv umfasst etwa 160 Regalmeter Aktenordner, mehrere tausend Bücher sowie eine große Menge Zeitungen und Zeitschriften aus und über die verschiedensten Spektren der extremen Rechten. Geordnet sind diese nach Themengebieten wie zum Beispiel Revanchismus, Ökologie, Medien, Militaristenverbände, Esoterik/Sekten, Parteien, Bündische Jugend, Völkisch-Religiöse, Völkisch-Kulturelle, Nationalismus, Grauzone, Braunzone usw.
Ein Antiquariat mit antifaschistischen Büchern und Broschüren der letzten Jahrzehnte rundet unsere Aktivitäten ab. Hierzu kann eine Bücherliste auf der Webseite der VVN-BdA NRW heruntergeladen werden. So ist es zum Beispiel noch heute möglich, die „Neuen Kommentare“ Georg Herdes im Original zu erwerben.

Archivarbeit

Neben einer regelmäßigen Auswertung extrem rechter Publikationen, die der VVN-BdA zur Verfügung gestellt wird, veröffentlichen die MitarbeiterInnen des Archivs regelmäßig Beiträge auf der Internetseite der VVN-BdA NRW. Auch die Erstellung der Ausstellung „Keine Alternative! Eine kritische Auseinandersetzung mit der der AfD“ und die regelmäßige Aktualisierung der Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ der VVN-BdA wird vom Hartmut-Meyer-Archiv aktiv unterstützt. Gesucht werden von uns ständig Materialien aus der extremen Rechten. Darüber hinaus freuen wir uns über gebrauchte Laptops und PCs. Das Hartmut-Meyer-Archiv wird lediglich auf ehrenamtlicher Basis geführt und ist auf Spenden und Recherchehonorare dringend angewiesen. Dazu wurde ein Förderkreis eingerichtet, über den regelmäßige Spenden für das Archiv geleistet werden können. Über neue UnterstützerInnen würden wir uns freuen.

Kontakt
Anfragen werden im Regelfall per E-Mail, postalisch oder per Fax beantwortet. Besuche sind möglich, müssen aber vorher vereinbart werden.

Hartmut-Meyer-Archiv c/o VVN-BdA NRW, Marktstr.165, 46045 Oberhausen
E-Mail: hm_archiv@yahoo.de
Spendenkonto: VVN-BdA, IBAN: DE29360100430330720435 BIC: PBNKDEFF

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