Am Samstag, den 22. April 2023 fand die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA NRW in der Alten Schmiede in Oberhausen statt. Es war nach drei Jahren die erste Konferenz auf Landesebene, die wieder vollständig in Präsenz stattfinden konnte. 78 gewählte Delegiert:innen aus ganz NRW nahmen teil. Die letzte Veranstaltung auf Landesebene war 2022 die Festveranstaltung zum 75. Jahrestag der Gründung der VVN in Nordrhein-Westfalen.
Bei 73 abgegebenen Stimmen wurde als Landesprecher wieder gewählt Falk Mikosch, Düsseldorf, (55 Stimmen) und als Landessprecherin Silvia Rölle, Mülheim, (65 Stimmen), neu zum Landessprecher gewählt wurde Georg Sitterz, Neuss, ( 66 Stimmen). Knut Maßmann hatte aus beruflichen und privaten Gründen nicht wieder kandidiert.
In den geschäftsführenden Landesausschuss (GLA) wurden gewählt:
Ortwin Bickhove-Swiderski, Dülmen ( 68 Stimmen), Gisela Blomberg, Düsseldorf ( 63 Stimmen), neu im GLA Anke Georges, Dortmund ( 71 Stimmen), Doris Michel, Duisburg ( 69 Stimmen), Carsten Peters, Münster ( 67 Stimmen) und Jochen Vogler ( 65 Stimmen).
Einen beeindruckenden Bericht legte der scheidende Landesvorstand über die Tätigkeit der Landesvereinigung und ihrer Kreisorganisationen vor. Überall ist die VVN-BdA fester Bestandteil des Antifaschismus und der Friedensbewegung gewesen und konnte ihren Einfluss in den demokratischen Bewegungen halten und an vielen Orten ausbauen. Das schlug sich vor allem nieder in der Mitgliederentwicklung der VVN-BdA: während viele Organisationen an erheblichen Mitgliederverlusten zu leiden haben, hatten wir in fast allen Städten NRW’s seit 2019 einen Mitgliederzuwachs von 40%.
Einen breiten Raum nahm in der lebhaften Diskussion die Bündnisarbeit der VVN-BdA innerhalb der Friedensbewegung ein. Im Vorfeld des Ostermarsches hatte sich in NRW ein sogenanntes „Friedensbündnis NRW“ gegründet, im Wesentlichen initiiert von Mitgliedern der Partei dieBasis und ihrer „AG Frieden“. Diese Partei ist in der Bewegung gegen Coronamaßnahmen entstanden, sie hat Mitglieder aus dem rechten Lager von AfD und Reichsbürgern aufgenommen, aber auch ehemalige Grüne und Mitglieder der Linkspartei. Sie ist stark esoterisch und an der Anthroposophie Rudolf Steiners orientiert. Niemand der Delegierten sah eine Grundlage für eine Zusammenarbeit mit der Partei dieBasis.
In der Frage einer Zusammenarbeit mit dem „Friedensbündnis NRW“ konnte keine Einmütigkeit hergestellt werden.
Das Positionspapier „Die Waffen Nieder! Gegen Krieg, Hochrüstung und Rüstungsexporte“ wurde auf Antrag der Kreisvereinigung Köln nicht weiter beraten und beschlossen, da für diese komplexen Themen weiterer Beratungsbedarf bestand und die Zeit dafür nicht ausreichte. Es wurde beschlossen, dass dieses Papier in den nächsten Monaten in der Landesorganisation diskutiert und im Herbst auf einer gesonderten Konferenz beraten werden soll. Mit den Ergebnissen der Friedenskonferenz sollen eine Beschlussvorlage für den Landesausschuss erstellt werden.